Bauwelt

Was macht eigentlich...?

Text: Friedrich, Jan, Berlin; Brinkmann, Ulrich, Berlin

Was macht eigentlich...?

Text: Friedrich, Jan, Berlin; Brinkmann, Ulrich, Berlin

Bauen mit Raummodulen – geht schneller als konventionelles Bauen und sollte, wenn man gleiche Module
in sehr großen Stückzahlen produziert auch günstiger sein. So war es, als vor einigen Jahren das ganze drohende Ausmaß der Wohnungsknappheit in unseren Groß- und Universitätsstädten offenbar wurde, nur
eine Frage der Zeit, bis die weitgehend vergessenen (oder verdrängten?) Begriffe Vorfertigung, Serialität, Modularität und Standardisierung in die Diskussion um den Wohnungsbau zurückkehren würden.
Im Sommer 2016 widmeten wir dem modularen Bauen eine Ausgabe (Bauwelt 28–29.2016). Sie war als Bestandsaufnahme gedacht, welche Konzepte von seriellem und modularem Wohnungsbau bereits auf den Planertischen lagen. Bei der Vorbereitung damals stellte sich heraus, dass eine ganze Reihe von Architekten Denkmodelle entwickelt hatten, wie man mit dem Prinzip Baukastensystem Häuser und Stadtquartiere bauen kann, ohne die bekannten Fehler der sechziger Jahre zu wiederholen. Allein, die Konzepte, die wir bemerkenswert fanden, bestanden entweder erst auf dem Papier oder waren gerade in der Erprobung auf der Baustelle. Fertig war nichts. Wir konnten seinerzeit nur Absichtserklärungen vorstellen.
Etwas mehr als zwei Jahre später scheint die Zeit reif, nachzuprüfen, was sich beim experimentellen, bezahlbaren Wohnungsbau seither getan hat. Eines der vielversprechendsten Projekte aus der damali-gen Bauwelt-Ausgabe ist inzwischen fertig und wird, so überzeugend wie es ist, hoffentlich nur der Prototyp einer zukünftigen Reihe sein: der Wohnungsbau in St. Pölten, für den die Architekten Artec und wimmerundpartner ein Konstruktionssystem für Parkdecks zweckentfremdet haben. Außerdem fanden wir einen durch und durch konsequenten Holzmodulbau in Heilbronn – und Sozialwohnungen im Elsass, die nicht seriell oder modular sind, sondern einfach nur rund­herum gelungen und günstig. Auch das ist möglich.

Die neue Royal Academy in London

Mitte Mai wurde die erneuerte Kulturinstitution nahe Piccadilly Circus dem Publikum vorgestellt. David Chipperfield Architects haben eine elegante Raumfolge geschaffen, die die beiden bislang Rücken an Rücken stehenden Gebäude Burlington House und 6 Burlington Gardens miteinander verknüpft. Das Thema Architektur soll fortan aber noch auf andere Weise eine größere Rolle spielen in der altehrwürdigen Royal Academy: Erstmals wurde ein eigener Raum geschaffen, um sie im Ausstellungs- und Veranstaltungsreigen zu verankern. Auftakt ist der Blick auf das Werk von Renzo Piano – seine erste Werkschau in London seit über dreißig Jahren.

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