Bauwelt

Wandel in WOB

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

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Blick von der B 248 auf Wolfsburg-Westhagen, Mitte der 70er Jahre
Volker Hinz / Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation Wolfsburg

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Blick von der B 248 auf Wolfsburg-Westhagen, Mitte der 70er Jahre

Volker Hinz / Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation Wolfsburg


Wandel in WOB

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

Wolfsburg 75! Und wächst und wächst und wächst – doch anders als noch vor Jahrzehnten. Gebunden an die Geschicke von VW, muss die Arbeiterstadt der Nachkriegsmoderne heute als Sitz des globalisierten Konzerns taugen. Mit Folgen für die Stadtentwicklung.
Am 1. Juli feiert Wolfsburg seinen 75. Geburtstag. Anlass, die Gegenwart der Stadt in den Blick zu nehmen. Wolfsburg wächst – und wandelt sich. Lange vorrangig eine Arbeiterstadt, geprägt zwar von Menschen aus vieler Herren Länder, aber von wenig sozialen Unterschieden, erlebt sie durch die Globalisierung des VW-Konzerns den Zuzug von Tausenden hoch qualifizierten (und gut bezahlten) Beschäftigten, die in Entwicklung und Management tätig sind und für die Wolfsburg oft nur eine Etappe auf der Karriereleiter, nur einen Zwischenstopp vor dem nächsten Einsatzort bedeutet. Diese Gewinner der globalen Ökonomie sind es gewohnt, Ansprüche nicht nur zu stellen, sondern auch durchzusetzen: Ansprüche an Arbeitsplatz, Tätigkeit, Bezahlung, aber auch an Wohnung, Wohnumfeld, Stadt. Die Wohnungen und Quartiere aber, die vor vierzig, fünfzig, sechzig Jahren für die VW-Arbeiter und ihre Familien gebaut worden sind – Rabenberg, Detmerode, Westhagen und wie sie alle heißen –, entsprechen ihren Ansprüchen nur bedingt. Aber auch die eingesessene Bewohnerschaft verändert sich; wird älter, weniger mobil, pflegebedürftig. Das Leitbild der „autogerechten Stadt“, mit dem Wolfsburg als eine Stadt der weiten Wege entstanden ist, mit einem überschaubaren Zentrum und vielen Satelliten, muss vor diesem Hintergrund offener gehandhabt werden. Umbau, Verdichtung, Verfeinerung sind Aufgaben, die sich überall im Stadtgebiet stellen – und dem Stadtplanungsamt ebenso wie den beiden großen Wolfsburger Wohnungsbaugesellschaften, der städtischen Neuland und der Volkswagen Immobilien. Alle drei haben wir zu Gesprächen getroffen über die Herausforderungen, die der skizzierte Umbruch mit sich bringt. Besonderer Dank für die Hilfe bei der Recherche und Vorbereitung des Themas gebührt Nicole Froberg, Architekturbeauftragte der Stadt.
Am Schluss ein Exkurs nach Salzgitter, das im letzten Jahr seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Salzgitter weist in Struktur und Geschichte manche Ähnlichkeit zu Wolfsburg auf, doch schrumpfen die Einwohnerzahlen, und zwar seit Jahren und wohl auch künftig. So hat Salzgitter den Traum, zwischen Lebenstedt und Bad entlang der Nord-Süd-Straße zu einer Bandstadt von 250.000 Einwohnern heranzuwachsen, aufgegeben, um sich auf vier Entwicklungsschwerpunkte zu konzentrieren. Das aber heißt im Umkehrschluss: Die anderen Stadtteile stehen potenziell infrage – zum Beispiel Watenstedt. Mehr dazu ab Seite 48.  

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