Codes
Hermann & Valentiny and Partner
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Codes
Hermann & Valentiny and Partner
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Hermann & Valentiny gehören zu den produktiven Büros, die auf hohem Niveau eine große Bandbreite von Projekten bearbeiten, ohne dabei im Rampenlicht zu stehen. Ihre Monografie CODES schließt nahtlos an die Monografie JETZT | NOW von 2001 an, ebenfalls bei Birkhäuser erschienen und auch von Liesbeth Waechter-Böhm herausgegeben.
Kam das letzte Buch noch mit 240 Seiten aus, sind es nun doppelt so viele Seiten, auf denen die Projekte der letzten zehn Jahre präsentiert werden.
Angesichts der schieren Masse sind die Projekte Themenbereichen zugeordnet, die ein wenig willkürlich und teilweise auch austauschbar wirken. Ein Büro mit zwei Standorten – Hubert Hermann in Wien und François Valentiny in Schengen in Luxemburg – ist nicht außergewöhnlich, wohl aber die weitestgehende Eigenständigkeit beider Büros. Jedes Projekt lässt sich eindeutig einem der beiden Partner zuordnen. Auch formal verfolgen HVP einen Pluralismus, der weit von einem Corporate Signature Style entfernt ist. Viel zu emotional ist die Herangehensweise, und zu unterschiedlich sind die Charaktere der Partner, als dass eine erkennbare Handschrift das Markenzeichen sein könnte.
Die Einführung von Ingeborg Flagge ist von seltener Klarheit und Inhaltsschärfe. Danach haben es viele der Projekte schwer, den von Flagge formulierten Anspruch einzulösen, denn in der Fülle tendieren einige Projekte zu Beliebigkeit. Die wesentlichen Qualitäten von CODES liegen in den großzügig bebilderten Projektpräsentationen und dem sachlichen Layout. Beschränkung auf die wahrhaftigen Highlights aber hätte dem Buch mehr Würze gegeben. Somit bleibt am Ende der Eindruck eines prallen Bilderbuchs und die Erinnerung an das ewige Zitat „Less is More“.
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