Bauwelt

Schimmernd spiegelnd

Das Werk von Helmut Jahn in Fotografien von Rainer Viertlböck in München

Text: Hoetzel, Dagmar, Berlin

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    Highlight Towers in München, 2004
    Foto: Rainer Viertlböck

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    Highlight Towers in München, 2004

    Foto: Rainer Viertlböck

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    Liberty Place, Philadelphia, 1987
    Foto: Rainer Viertlböck

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    Liberty Place, Philadelphia, 1987

    Foto: Rainer Viertlböck

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    CitySpire, New York 1989
    Foto: Rainer Viertlböck

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    CitySpire, New York 1989

    Foto: Rainer Viertlböck

Schimmernd spiegelnd

Das Werk von Helmut Jahn in Fotografien von Rainer Viertlböck in München

Text: Hoetzel, Dagmar, Berlin

Rainer Viertlböck ist kein Neuling in der Architekturgalerie München. Der Münchner Fotograf war bereits 2013 mit seinen Serien „Der neue Blick auf München“ und „Chabolas“, eine Dokumentation der behelfsmäßigen Unterkünfte, in denen illegale Migranten und Landarbeiter in der Küstenregion von Almería leben, zu Gast. Und nun mit den Arbeiten, die ihn als Architekturfotografen bekannt gemacht haben: das Werk von Helmut Jahn.
Es scheint eine besondere Verbindung zu geben zwischen dem Architekten und dem Fotografen. Nachdem Viertlböck 2004 die Highlight Towers in München fotografiert hatte, war Jahn so angetan von den Aufnahmen, dass er Viertlböck mit der Dokumentation seiner Bauten beauftragte. Wohl ein Glücksfall. Selten findet man das – in diesem Fall zumal umfangreiche – Werk eines Architekten so kohärent aus nur einer Hand fotografiert, die Bauten erscheinen nicht nur dem Architekten selbst „in einem neuen Licht“. Im begleitenden Œuvrekatalog beschreibt Aaron Betsky diese als „die Umhüllung von Masse mit Fläche, die von Farbe durchdrungen ist“. In Viertlböcks Aufnahmen   werden sie oft zu kaum greifbaren, eigentümlich körperlosen Abbildern von Gebäuden. Freilich sehr ästhetisch und manches Mal von einem Abstraktionsgrad, der verwirrt. So lösen sich beispielsweise die Highlight Towers einmal quasi im Nebel auf, ein anderes Mal nimmt die Fassade die Farbe des blauen Himmels an und wird in einer Detailaufnahme zum flächigen Raster. Manche Bilder wirken wie gezeichnete Ansichten. Viertlböck wählt oft einen genau orthogonalen oder diagonalen Standort zum Gebäude. Sein Blickpunkt ist oft abgehoben vom Boden, Hilfsmittel sind Hebebühnen, Kräne oder Drohnen. Sein Verständnis von Architektur in ihrem städtischen Kontext offenbart sich in der gewählten Perspektive, die er nach langem Erkunden findet.
Dicht an dicht hängen die Bilder von Rainer Viertlböck in der Architekturgalerie: 30 Fotos aus 40 Jahren Schaffen Helmut Jahns, in chronologischer Ordnung und typologisch gruppiert. Vor den schwarzen Galeriewänden schimmern matt die eindrucksvollen, großen Drucke auf Alu-Dibond. Und tatsächlich, in dieser Reihung erscheinen die Bauten – und besonders die aus den 80ern, der Postmoderne zugeschriebenen – in einem neuen Licht und spiegeln das Werk zweier, sich ergänzender Perfektionisten.

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