Bauwelt

Der Sommer ist noch nicht vorbei

Text: Crone, Benedikt, Berlin; Landes, Josepha, Berlin

Der Sommer ist noch nicht vorbei

Text: Crone, Benedikt, Berlin; Landes, Josepha, Berlin

Dass die Gestalt von Bushaltestellen international für Aufsehen sorgen kann, wurde vor Jahren von der Gemeinde Krumbach im österreichischen Vorarlberg bewiesen. Für das Projekt BUS:STOP entwarfen sieben Architekturbüros, darunter De Vylder Vinck Tail­lieu aus Belgien und Sou Fujimoto aus Japan, Wartehäuschen für den ländlichen Raum. Das Vorhaben wurde mit Preisen gekürt und von der Presse gefeiert (Bauwelt 34.2014).
In Deutschland hat sich nun das Remstal bei Stuttgart an ein ähnliches Unterfangen gewagt. Anlässlich der Remstal Gartenschau, die noch bis 20. Oktober läuft, haben 16 Gemeinden unter Beratung der Architektin Jórunn Ragnarsdóttir deutsche Architekten mit dem Entwurf von 16 Wanderzielen beauftragt – von Badehäusern über einen Aussichtsturm bis zum „Rosenpavillon“. Noch ist offen, ob die Follies in grüner Weinberglandschaft ein ähnliches Echo erhalten wie das Vorbild in Österreich. Der Oberbürgermeister der beteiligten Stadt Schorndorf hofft zumindest, die Baukultur der Region damit ein Stück voranzutreiben (Interview, Seite 36). Uns war das Zusammentreffen bekannter Architekten und schwäbischer Kleinstadtidylle Grund genug, das Flusstal der Rems zu besuchen (Wanderroute, Seite 20). Im Zickzackkurs führte die Reise zwei Redakteure von Station zu Station. Ihre Wirkung entfalteten die Projekte dabei langsam, in der Annäherung: als kleine Holzfigur, die sich auf der Hügelkuppe abzeichnet oder als weiße Skulptur, die hinter Bäumen zum Vorschein kommt. Nur die eigentliche Freiraumgestaltung der Gartenschau blieb uns weitgehend verborgen. Vielleicht waren unsere Augen einfach zu sehr auf die Etappenziele fixiert.

Musikalisch inspiriert

Das Jubiläum des „Greatest Music Event Ever“ in diesem Jahr fällt aus. Woodstock, bei dem 1969 rund 400.000 Musikliebhaber zusammenkamen, hat nichtsdestoweniger rund um die Welt unzählige Nachahmer gefunden. Etwa im dänischen Roskilde. Seit 1971 findet auf den Äckern vor der Stadt ein Musikfestival, mit mittlerweile rund 140.000 Besuchern im Jahr statt. In seiner Nachbarschaft entsteht derzeit das neue Stadtviertel „Musicon“. Es soll den Charakter des Festivals spiegeln: hands-on, abwechslungsreich, gemeinschaftlich sein.
Zu diesem Zweck haben COBE und MVRDV das Ensemble „ROCKmagneten“ geplant, bestehend aus einem Museum für Rock- und Popmusik (Ragnarock, 2016) und der „Roskilde Festival Højskole“ (Seite 40). Dort ging im Juni, pünktlich zum Roskilde Festival, das erste Semester zu Ende. Wir haben die Schule mit den Architekten besucht und Festivalluft geschnuppert.

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