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Der polnische Architekt Robert Konieczny präsentiert seine ­beweg­lichen Architekturen in der Architektur Galerie Berlin

Text: Friedrich, Jan, Berlin

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    Waren die schon immer da, die steinernen Klappläden am Haus Karl-Marx-Allee 96?
    Foto: Jan Bitter

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    Waren die schon immer da, die steinernen Klappläden am Haus Karl-Marx-Allee 96?

    Foto: Jan Bitter

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Der polnische Architekt Robert Konieczny präsentiert seine ­beweg­lichen Architekturen in der Architektur Galerie Berlin

Text: Friedrich, Jan, Berlin

Bei Moving Architecture, dem Titel von Robert Koniecznys Ausstellung in der Architektur Galerie Berlin, kommt mir die Villa Girasole in den Sinn, die ich während meines Studiums Gelegenheit hatte zu besuchen. Die Villa Girasole („Sonnenblume“) ist das bewegliche Haus schlechthin. Der Ingenieur Angelo Invernizzi hat es 1935 in der Nähe von Verona für sich und seine Familie gebaut, und es besteht nicht nur aus einigen beweglichen Elementen, sondern ist insgesamt beweglich. Es ist 360 Grad um die eigene Achse drehbar, mittels eines Motors lässt es sich den ganzen Tag über der Sonne nachführen.
Die Idee einer mobilen Immobilie hat nichts von ihrer Faszination eingebüßt, doch aus vielen leicht nachvollziehbaren Gründen ist die Villa Girasole ein Unikum geblieben. Und so sind auch die Häuser des Kattowitzer Architekten Robert Konieczny und seines Büros KWK Promes allenfalls wohl als teilmobil zu bezeichnen. Bei ihnen geht es überwiegend um Öffnen und Schließen. Bei Koniecznys eigenem Ferienhaus im schlesischen Brenna (Bauwelt 3.2014) markiert eine heraufgezogene oder herabgelassene Zugbrücke, ob der Hausherr anwesend ist oder nicht. Sind die Drehtüren des Przełomy Dialogue Center in Stettin geschlossen, scheint das Gebäude gar keinen Eingang mehr zu haben, da die geschlossenen Türen quasi eins werden mit der Betonfassade. Ähnlich die Fensterläden beim Safe House, mit dem der Architekt das enorme Sicherheitsbedürfnis des Bauherrn überzeichnet (Bauwelt 44.2010). Einen wirklich beweglichen Hausteil gibt es beim Quadrant House, wo eine überdachte Veranda, auf Schienen geführt, der Sonne folgt – eine Art Mini-Villa-Girasole.
Konieczny zeigt in Berlin aber nicht nur bewegliche Architektur, er setzt auch die Ausstellungsbesucher in Bewegung: Jedes Haus wird mit einem „Wackelbild“ präsentiert, einem Lenticulardruck, der je nach Standpunkt das geschlossene oder das offene Gebäude zeigt. So rückt man, vor den Fotos stehend, unweigerlich immer wieder ein Stückchen nach rechts, wieder nach links, wieder nach rechts, wieder ... fr
Robert Konieczny. Moving Architecture
Architektur Galerie Berlin, Karl-Marx-Allee 96, 10243 Berlin
www.architekturgalerieberlin.de
Bis 27. April
25. April, 19 Uhr: Robert Konieczny im Gespräch mit Marcin Szczelina, Clare Dowdy und Ellie Stathaki

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