Bauwelt

Reise durch vergangene Utopien

Die Ausstellung „Geplatzte Stadt(t)räume“ zeigt nicht realisierte Entwürfe für die Städte Konstanz und Kreuzlingen.

Text: Minet, Paulina, Berlin

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    30 unrealisierte Projekte in Konstanz und Kreuzlingen
    Foto: Paulina Minet

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    30 unrealisierte Projekte in Konstanz und Kreuzlingen

    Foto: Paulina Minet

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    Halbrund auf dem Douglas-Areal (Modell), Konstanzer Almanach, 1972
    Foto: Stadtarchiv Konstanz

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    Halbrund auf dem Douglas-Areal (Modell), Konstanzer Almanach, 1972

    Foto: Stadtarchiv Konstanz

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    Brücke über den Bodensee (Visualisierung), 1963
    Foto: Stadtarchiv Konstanz

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    Brücke über den Bodensee (Visualisierung), 1963

    Foto: Stadtarchiv Konstanz

Reise durch vergangene Utopien

Die Ausstellung „Geplatzte Stadt(t)räume“ zeigt nicht realisierte Entwürfe für die Städte Konstanz und Kreuzlingen.

Text: Minet, Paulina, Berlin

Zusammengewachsen und dennoch von der deutsch-schweizerischen Grenze getrennt. So verbunden, wie die beiden Städte Konstanz und Kreuzlingen sind, so gegensätzlich sind sie zugleich: Konstanz blickt auf eine historische Vergangenheit zurück, während Kreuzlingen als vergleichsweise junge Stadt aus drei Gemeinden entstand. Die einzigartige urbane Situation vermochte seit jeher Träume von einer „anderen“ Stadt zu inspirieren.
Die Ausstellung „Geplatzte Stadt(t)räume“ zeigt eine Vielzahl dieser Ideen in Form von nicht realisierten Entwürfen aus den verschiedenen Planungsbereichen: von Städtebau über Landschaftsplanung und Verkehrsinfrastruktur hin zu Architektur. Ob durch verlorene Wettbewerbe, negative Volksabstimmungen, rechtliche Vorgaben, politische Einwände oder fehlende Finanzierung – alle Projekte eint die gescheiterte Umsetzung. Wie würden Konstanz und Kreuzlingen heute aussehen, wenn diese Projekte realisiert worden wären? Den Auftakt der Schau bildet eine interaktive Straßenkarte, die eine erste Orientierung in der „Doppelstadt“ bietet. Die Stadtteile sind jeweils einer Farbe zugeordnet, die als Akzentfarbe in der Signaletik wiederkehrt. So sind die 30 Projekte farblich nach Stadtteilen gegliedert. Wegweiser in Form von Straßenschildern leiten durch die Ausstellungsräume.
Anhand von Plänen, Fotografien, Texten und eigens für die Ausstellung angefertigten Modellen werden Entwürfe aus den Jahren 1769 bis 2018 vermittelt. Gezeigt werden unter anderem neue Stadtquartiere, Wohnhochhäuser, öffent-liche Gebäude sowie beispielhafte Infrastrukturprojekte wie ein gemeinsamer Bahnhof, eine grenzüberfahrende Straßenbahn und Brücken über oder Tunnel durch den Bodensee. Nach der inhaltlichen Auseinandersetzung können die Besucher bei jedem Konzept abstimmen, ob er oder sie das Projekt gerne verwirklicht gesehen hätte. Die Entscheidung, ob Utopie oder Dystopie lässt sich außerdem mit Stickern im begleitenden Heft dokumentieren – ein individuelles Bild von Traumstadt entsteht.
Die Schau erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und präsentiert die Entwürfe je nach Verfügbarkeit der Daten unterschiedlich detailliert. Auch wenn die Vergleichbarkeit der einzelnen Beiträge außen vor bleibt, zeichnet sich ein Gesamtbild der „verpassten“ Stadtentwicklungen für Konstanz und Kreuzlingen ab. Die Ausstellung endet im letzten Raum mit einem dreidimensionalen Stadtplan und einer abschließenden Meinungsabfrage, die den Blick in die Zukunftrichtet. Besucherinnen können auf bunten Zetteln ihre Wünsche und Ideen festhalten: Welche Wohnformen sind gefragt? Wie könnte die städtebauliche Verbindung gestärkt werden? Welche Nutzungsmöglichkeiten bieten sich für infrastrukturelle Räume? Und wie lassen sich Flächen nachhaltig weiterentwickeln?
Nicht nur im Museum eröffnet sich eine Reise durch die Stadt, eine kuratierte Fahrradtour bietet die Möglichkeit, zehn ausgewählte Projekte an ihren vorgesehenen Standorten virtuell zu erleben. Die Route führt von der Bodenseebrücke in Konstanz-Staad über das markante Doppelhochhaus an der Grenze bis zur Festwiese in Kreuzlingen. So gelungen die Inhalte aufbereitet sind, führt technisches Versagen je nach Endgerät zu erheblichen Einschränkungen.

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