14 Lieblingshäuser
Fortschreibung einer Versuchsanordnung
Text: Borgmann, Nicola, München; Goetz, Marco, München
14 Lieblingshäuser
Fortschreibung einer Versuchsanordnung
Text: Borgmann, Nicola, München; Goetz, Marco, München
„Perlen“ hieß eine Ausstellung, die vor zwei Jahren in der Architekturgalerie München gezeigt wurde. Architekten hatten sich auf die Suche gemacht und herausragende Bauten aus der zweiten Reihe, die nicht sofort ins Auge stechen, aber den Korpus der Stadt ausmachen, aufgespürt.
Wir haben sie weiter suchen lassen. Thema sollte für dieses Heft der mehrgeschossige städtische Wohnbau sein. Ein Manko ist bei dieser persönlichen Sammlung offensichtlich: Die schönsten und dichtesten Häuser stammen vornehmlich aus den sechziger Jahren. Wir sind neugierig: Wer wird der Architekt des Cosima-Parks von 2013 sein?
Cosimapark | Ernst Barth stellte 1969 Punkthäuser, Atrien und ein Langhaus als Solitäre gleicher Struktur in einen gemeinsamen Kontext. Keine Blöcke, sondern schwingende Räume zwischen den Gebäuden, die durch ihre Bepflanzung tatsächlich zu einem Park wurden | Karl-Heinz Röpke
Zweibrückenstraße | Kraftvolles Zusammenwirken des damals Neuen mit den gründerzeitlichen Nachbarn. Und man fragt sich, ob wir heute noch in der Lage sind, die Verdichtung der Stadt als ähnlich optimistische Fortschreibung am Bild der Stadt wieder aufzunehmen | Dietrich Fink
Georgenstraße | Die kleine Wohnsiedlung wurde 1927/28 von Steidle und Sepp realisiert. 40 Wohnungen gruppieren sich um einen hufeisenförmigen Hof. Erstaunlich, dass dieser Typus, den man eher in Wien oder Paris vermuten würde, in der Maxvorstadt steht | Bernd Meyerspeer
Pienzenauerstraße | Seit ich in der Straße wohne, gefällt mir dieses 1972 von Udo von der Mühlen gebaute Haus – eine wunderbare Balance aus kräftiger Skulptur, Material und weicher Vegetationshülle. Im Sommer verschwindet es hinter Bäumen und wildem Wein | Sophie Wolfrum
Sandstraße | Im Schatten eines Justizgebäudes findet sich dieser besondere Ort. Im EG werden Schilder geprägt, darüber liegen die Wohnräume der Familie L. Das erinnert an Zeiten, als die Verbindung von Haus und Werkstatt, von Wohnen und Arbeiten noch die Regel war | Marco Goetz
Hildegardstraße | Das Wohn- und Geschäftshaus von Peter C. von Seidlein entstand 1996. Der Stahlbetonbau wirkt durch seine filigrane Holz-Glasfassade leicht, die Schiebeelemente öffnen zur Straße. Ein gelungenes Beispiel für urbane Wohnarchitektur | Dominikus Stark
Landsberger Straße | Den dunkelroten Wohnblock von Fink und Jocher bemerkt man nicht gleich. Farbe und Tektonik sind aus dem Bestand abgeleitet. Die Lärmimmisionen waren der Grund für die wunderschöne, kinetische Schallschutz-Fassade | Rainer Hofmann
Brunnstraße | Der erste Blick auf das von Andreas Hild sanierte spätbarocke Handwerkerhaus hinterlässt eine Irritation zwischen dem was man kennt und dem was man sieht: eine Fassade, die durch das Schattenspiel in Bewegung gerät, eine Fassade mit zwinkerndem Blick | Andreas Gierer
Johann-Fichte-Straße | Dieses Haus von Hans-Busso von Busse hat etwas Nobles. Es steht für mich für die 70er Jahre, als man in München noch mutig war. Die Zeit der Olympiade, des Schwabylon. Wir brauchen mehr Bauherrn, die sich und ihrer Zeit ein Denkmal setzen | Andreas Garkisch
Schleißheimer-/Karl-Theodor-Straße | Seit den 30er Jahren steht der Wohnblock von Otho Orlando Kurz längs der Straße und stärkt den Ort. Der Block zeigt seine Zeit und ist doch zeitlos. Mich fasziniert er nicht nur aus der Distanz, sondern auch in den Details | Ludwig Wappner
Soxhlet-/Ungererstraße | Lauter Reizthemen aus heutiger Sicht, diese beiden Wohntürme mit Tankstelle und Restaurant von 1975: Wohnhochhaus, großer Maßstab, dominante Form, Sichtbeton. Keine Einfügung. Aber was für eine Anregung in punkto Raumempfinden! | Georg Götze
Dall’Armistraße | Mein Blick fällt beim Vorbeifahren immer auf dieser Reihenhauszeile. Der Reiz dieses Ensembles liegt in der starken Geste, der Südseite zur Straße hin noch einen Freiraum abzugewinnen, die eine Schnittstelle zwischen öffentlich und privat formuliert | Amandus Sattler
Kolbergerstraße | Nicht dass ich dieses Haus über die Maßen liebe. Ich spüre jedoch in mir eine leidenschaftliche Hochachtung für den Typus und seine urbane Absicht: Normalität auf höchstem Niveau, ein Gebäude, das seinen Beitrag für die Straße leistet | Christoph Sattler
Hans-Sachs-Straße | Kollosseum! Das war der Arbeitstitel des in der Wirtschaftswunderzeit errichteten Wohn- und Geschäftshauses. An eine behutsame Einfügung wurde kein Gedanke verschwendet. Grob vielleicht im Detail, aber selbstbewusst für seine Zeit einstehend | Robert Meyer
Cosimapark | Ernst Barth stellte 1969 Punkthäuser, Atrien und ein Langhaus als Solitäre gleicher Struktur in einen gemeinsamen Kontext. Keine Blöcke, sondern schwingende Räume zwischen den Gebäuden, die durch ihre Bepflanzung tatsächlich zu einem Park wurden | Karl-Heinz Röpke
Zweibrückenstraße | Kraftvolles Zusammenwirken des damals Neuen mit den gründerzeitlichen Nachbarn. Und man fragt sich, ob wir heute noch in der Lage sind, die Verdichtung der Stadt als ähnlich optimistische Fortschreibung am Bild der Stadt wieder aufzunehmen | Dietrich Fink
Georgenstraße | Die kleine Wohnsiedlung wurde 1927/28 von Steidle und Sepp realisiert. 40 Wohnungen gruppieren sich um einen hufeisenförmigen Hof. Erstaunlich, dass dieser Typus, den man eher in Wien oder Paris vermuten würde, in der Maxvorstadt steht | Bernd Meyerspeer
Pienzenauerstraße | Seit ich in der Straße wohne, gefällt mir dieses 1972 von Udo von der Mühlen gebaute Haus – eine wunderbare Balance aus kräftiger Skulptur, Material und weicher Vegetationshülle. Im Sommer verschwindet es hinter Bäumen und wildem Wein | Sophie Wolfrum
Sandstraße | Im Schatten eines Justizgebäudes findet sich dieser besondere Ort. Im EG werden Schilder geprägt, darüber liegen die Wohnräume der Familie L. Das erinnert an Zeiten, als die Verbindung von Haus und Werkstatt, von Wohnen und Arbeiten noch die Regel war | Marco Goetz
Hildegardstraße | Das Wohn- und Geschäftshaus von Peter C. von Seidlein entstand 1996. Der Stahlbetonbau wirkt durch seine filigrane Holz-Glasfassade leicht, die Schiebeelemente öffnen zur Straße. Ein gelungenes Beispiel für urbane Wohnarchitektur | Dominikus Stark
Landsberger Straße | Den dunkelroten Wohnblock von Fink und Jocher bemerkt man nicht gleich. Farbe und Tektonik sind aus dem Bestand abgeleitet. Die Lärmimmisionen waren der Grund für die wunderschöne, kinetische Schallschutz-Fassade | Rainer Hofmann
Brunnstraße | Der erste Blick auf das von Andreas Hild sanierte spätbarocke Handwerkerhaus hinterlässt eine Irritation zwischen dem was man kennt und dem was man sieht: eine Fassade, die durch das Schattenspiel in Bewegung gerät, eine Fassade mit zwinkerndem Blick | Andreas Gierer
Johann-Fichte-Straße | Dieses Haus von Hans-Busso von Busse hat etwas Nobles. Es steht für mich für die 70er Jahre, als man in München noch mutig war. Die Zeit der Olympiade, des Schwabylon. Wir brauchen mehr Bauherrn, die sich und ihrer Zeit ein Denkmal setzen | Andreas Garkisch
Schleißheimer-/Karl-Theodor-Straße | Seit den 30er Jahren steht der Wohnblock von Otho Orlando Kurz längs der Straße und stärkt den Ort. Der Block zeigt seine Zeit und ist doch zeitlos. Mich fasziniert er nicht nur aus der Distanz, sondern auch in den Details | Ludwig Wappner
Soxhlet-/Ungererstraße | Lauter Reizthemen aus heutiger Sicht, diese beiden Wohntürme mit Tankstelle und Restaurant von 1975: Wohnhochhaus, großer Maßstab, dominante Form, Sichtbeton. Keine Einfügung. Aber was für eine Anregung in punkto Raumempfinden! | Georg Götze
Dall’Armistraße | Mein Blick fällt beim Vorbeifahren immer auf dieser Reihenhauszeile. Der Reiz dieses Ensembles liegt in der starken Geste, der Südseite zur Straße hin noch einen Freiraum abzugewinnen, die eine Schnittstelle zwischen öffentlich und privat formuliert | Amandus Sattler
Kolbergerstraße | Nicht dass ich dieses Haus über die Maßen liebe. Ich spüre jedoch in mir eine leidenschaftliche Hochachtung für den Typus und seine urbane Absicht: Normalität auf höchstem Niveau, ein Gebäude, das seinen Beitrag für die Straße leistet | Christoph Sattler
Hans-Sachs-Straße | Kollosseum! Das war der Arbeitstitel des in der Wirtschaftswunderzeit errichteten Wohn- und Geschäftshauses. An eine behutsame Einfügung wurde kein Gedanke verschwendet. Grob vielleicht im Detail, aber selbstbewusst für seine Zeit einstehend | Robert Meyer
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