Zum 1. Mai hat der neue Vorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, Rainer Nagel, sein Amt angetreten; der Vorgänger Michael Braum hinterlässt (unter anderem) die umgebaute Husarenvilla in Potsdam als Stiftungssitz – und eine Ausstellung, die noch bis in den Herbst hinein ebendort zu sehen ist.

Ausgestellt sind fünf Jahre Baukulturvermittlung, soweit man dies überhaupt ausstellen kann: ein Konglomerat aus beeindruckend vielen Veranstaltungen, Publikationen und Symposien, die das Stiftungsteam seit der Gründung auf die Beine gestellt hat. Die kleinteilige, fein ziselierte Präsentation spiegelt, wie mühsam die Bewusstseinschärfung für Fragen der Baukultur wohl zu sein scheint: Auf schwarzen Eiermann-Gestellen lagern gelbe Tischplatten, darauf (und zum Teil darin eingelassen) Fotos, Texte und Publikationen zu „Methoden, Herangehensweisen und Akteuren der Baukulturvermittlung“. Die Besucher müssen sich weit über den Tisch beugen und auch ein wenig Zeit mitbringen, um die vielen Inhalte und Themen zu erfassen.

Es ist eine „Meta-Ausstellung“, wie Franziska Eichstädt-Bohling beim begleitenden Expertengespräch im Februar bemerkte, die sicher geeignet ist, um auf politischer Ebene die Bedeutung der Stiftung zu untermauern – den interessierten Besucher lässt sie eher ratlos zurück ob der vielen Wege, die gegangen wurden und die, ja, wohin eigentlich geführt haben? Die Bundesstiftung Baukultur ist vielfach dafür kritisiert worden, nicht über Fachkreise hinauszukommen, und leider bestätigt die Ausstellung diesen Eindruck: gut gestaltet, gut gemeint, aber schwer zugänglich, erst recht für Laien.

Für letztere bleibt der unscheinbarste Teil der Ausstellung: die Audio-Installation „Sprechendes Haus“, eine gelbe Metallplatte mit Bewegungsmelder, die an zwei Stellen (im Foyer und vor dem Haus) in den Boden versenkt wurde. Kommt der Besucher näher, erzählt die Husarenvilla ihre Geschichte.