Bauwelt

Guter Stoff

Textile Architektur im Augsburger tim

Text: Linscheid, Klaus F., Aichach

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    Die Urform textiler Architektur: der Schirm, hier in Siem Reap, Kambodscha (2008).
    Susannah Relf

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    Die Urform textiler Architektur: der Schirm, hier in Siem Reap, Kambodscha (2008).

    Susannah Relf

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    Schirme am Strand von Monterosso al Mare in Italien (2007).
    Madlen Nicolaus

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    Schirme am Strand von Monterosso al Mare in Italien (2007).

    Madlen Nicolaus

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    Großschirme auf den Innenhöfen der Moschee des Heiligen Propheten in Medina (1993).
    SL Rasch GmbH

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    Großschirme auf den Innenhöfen der Moschee des Heiligen Propheten in Medina (1993).

    SL Rasch GmbH

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    Dach der Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main (ehem. Frankfurter Waldstadion) von Gerkan Marg und Partner (2002/05).
    Heiner Leiska

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    Dach der Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main (ehem. Frankfurter Waldstadion) von Gerkan Marg und Partner (2002/05).

    Heiner Leiska

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    Ebenfalls ein Zeltdach entwickelten gmp für das "Moses Mabhida Stadium" in Durban (Südafrika) für die WM 2010.
    Ronja Noeckel

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    Ebenfalls ein Zeltdach entwickelten gmp für das "Moses Mabhida Stadium" in Durban (Südafrika) für die WM 2010.

    Ronja Noeckel

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    Schweizer Ausstellungspavillon auf der internationalen Kunstmesse Arco in Madrid ...
    Drace - José Garcia und Maria Danobeitia

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    Schweizer Ausstellungspavillon auf der internationalen Kunstmesse Arco in Madrid ...

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    ... von 2b architects (2003).
    2b architectes Lausanne

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    ... von 2b architects (2003).

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    Kunstprojekt von Peter Kogler im Rahmen des Projekts "City Sky" von Littmann Kulturprojekte GmbH Basel (2008).
    Kulturprojekte Littmann GmbH Basel

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    Kunstprojekt von Peter Kogler im Rahmen des Projekts "City Sky" von Littmann Kulturprojekte GmbH Basel (2008).

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    Kunsthimmel über den Straßen als "überdachter Stadtraum".
    Kulturprojekte Littmann GmbH Basel

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    Kunsthimmel über den Straßen als "überdachter Stadtraum".

    Kulturprojekte Littmann GmbH Basel

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    Kulturprojekte Littmann GmbH Basel

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    Markise an einem Stand auf dem Stadtmarkt in Augsburg (2012)
    Sascha Schneider

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    Sascha Schneider

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    Fronleichnamsprozession in Schwaben (2012)
    Klaus Hochhuber

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    Fronleichnamsprozession in Schwaben (2012)

    Klaus Hochhuber

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    "Gelbes Herz" in Wien von Haus-Rucker-Co (1968)
    Ortner&Ortner

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    "Gelbes Herz" in Wien von Haus-Rucker-Co (1968)

    Ortner&Ortner

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    "Inflatable Teahouse" von Kengo Kuma und Form TL Radolfzell
    Museum für Angewandte Kunst Frankfurt am Main

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    "Inflatable Teahouse" von Kengo Kuma und Form TL Radolfzell

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    Eden Project, Gewächshäuser in Cornwall von Nicholas Grimshaw (1998-2001).
    Eden Project und Ben Foster

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    Eden Project, Gewächshäuser in Cornwall von Nicholas Grimshaw (1998-2001).

    Eden Project und Ben Foster

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    Allianz Arena München von Herzog & de Meuron (2001-2005)
    Allianz Arena/B. Ducke

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    Allianz Arena München von Herzog & de Meuron (2001-2005)

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    National Aquatics Center "Water Cube" in Peking von CSCEC+PTW+CCDI und ARUP (2003-2008)
    CSCEC + PTW + CCDI und ARUP

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    National Aquatics Center "Water Cube" in Peking von CSCEC+PTW+CCDI und ARUP (2003-2008)

    CSCEC + PTW + CCDI und ARUP

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    Die "Treetents" wurden von Studio Dré Wapenaar für Umweltaktivisten als temporärer Wohnort in Baumkronen entwickelt, ...
    Robbert Roos

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    Die "Treetents" wurden von Studio Dré Wapenaar für Umweltaktivisten als temporärer Wohnort in Baumkronen entwickelt, ...

    Robbert Roos

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    ... um in den Niederlanden (1998) und Großbritannien (2005) das Fällen von Bäumen zu verhindern.
    Robbert Roos

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    ... um in den Niederlanden (1998) und Großbritannien (2005) das Fällen von Bäumen zu verhindern.

    Robbert Roos

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    "Clouds" wurde von Ronan und Erwan Bouroullec gemeinsam mit der Firma Kvadrat (2009) realisiert.
    Paul Tahon und Ronan & Erwan Bouroullec

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    "Clouds" wurde von Ronan und Erwan Bouroullec gemeinsam mit der Firma Kvadrat (2009) realisiert.

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    Raumtrennende Vorhänge einer Schulerweiterung in Zürich-Hirzenbach von Boltshauser Architekten (2005-2007).
    Beat Bühler

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    Raumtrennende Vorhänge einer Schulerweiterung in Zürich-Hirzenbach von Boltshauser Architekten (2005-2007).

    Beat Bühler

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    Der "Travelling Showroom" von ex.studio ...
    Ex.studio, Patricia Meneses und Iván Juárez, Barcelona

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    Der "Travelling Showroom" von ex.studio ...

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    ... wurde in Portugal als Messe- und Ausstellungspavillon eingesetzt (2008).
    Ex.studio, Patricia Meneses und Iván Juárez, Barcelona

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    ... wurde in Portugal als Messe- und Ausstellungspavillon eingesetzt (2008).

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    Die Ausstellung " Textile Architektur. Vom Nomadenzelt bis zur Münchner Allianz-Arena" ist bis zum 6. Oktober im tim in Augsburg zu sehen.
    LINK
    Klaus F. Linscheid

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    Die Ausstellung " Textile Architektur. Vom Nomadenzelt bis zur Münchner Allianz-Arena" ist bis zum 6. Oktober im tim in Augsburg zu sehen.
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Robbert Roos

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Robbert Roos


Guter Stoff

Textile Architektur im Augsburger tim

Text: Linscheid, Klaus F., Aichach

Sie können leicht oder schwer sein, dicht oder transparent, rau oder weich. Textilien sind dank ihrer unterschiedlichen Eigenschaften ein vielfältig einsetzbares Baumaterial – ob als Dach, als Schirm, als Vorhang oder als pneumatische, durch Luftdruck gefüllte Konstruktion.
Eine Ausstellung im Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim) in Augsburg zeigt textile Architektur von ihren Anfängen, als Nomaden in Jutezelten Schutz vor Witterung suchten, bis zur aktuellen Forschung an smart textiles, bei denen Stoffe intelligente Funktionen eingepflanzt bekommen.
Die Kuratorin Sylvie Krüger ist Textildesignerin und veröffentlichte 2009 eine umfangreiche Publikation über textile Architektur, die sie in der Ausstellung haptisch und sinnlich erfahrbar macht. Durch alle Räume windet sie ein Band und markiert fünf Themenbereiche: Dach, Zelt, Schirm, Vorhang und Luftblase. In einem ist eine Jurte aufgebaut, in einem anderen eine begehbare pneumatische Stoffkon­struktion. Neben Textilproben bekannter Bauwerke können die Besucher auch organische und anorga­nische Fasern und unterschiedliche Beschichtungen befühlen.
Textilien halfen dem Menschen seit jeher, den Unbilden des Klimas und dem Wetter zu trotzen. Zelte, Schirme, Vorhänge, Baldachine oder Toldos (spanisch für Sonnensegel) schützen vor Sonne, Wind und Regen. Schon im römischen Kolosseum, so ist anhand eines Modells zu sehen, saßen die Zuschauer im Schatten eines etwa 20.000 Quadratmeter großen Segels. Der Vorteil von Stoffkonstruktionen: Sie sind leicht, flexibel und transportabel, mal transparent, mal transluzent. Sie können verhüllen und verdecken, geben aber genauso schnell den Blick wieder frei, wie zum Beispiel beim Theatervorhang. In der Vergangenheit verhalfen sie herrschaft­lichen Personen zur Überhöhung, etwa in Form eines an vier Stangen getragenen Stoffdachs. Wie schnell sich ein Sonnensegel für die Betenden in Medina aufspannen lässt, was in der aufblasbaren Konstruktion „Küchenmonument“ von Raumlabor alles möglich ist oder welche Stimmung ein Vorhang in Rem Koolhaas’ Casa da Musica in Porto bewirken kann, zeigen Filme in den jeweiligen Themenbereichen. Darunter sind auch Beiträge mit Frei Otto, einem der Wegbereiter der modernen Textilarchitektur. In den 50er Jahren errichtete er seine ersten Schirme, die als „Drei Pilze“ anlässlich der Bundesgartenschau 1955 in Kassel einen Sitzplatz überspannten. Später ermöglichten ihm neue, strapazier- und widerstandsfähige Materialien die Überdachung des Münchener Olympiastadions.
Vor allem in den letzten Jahren hat die Anwendung von Textilien in der Architektur an Bedeutung gewonnen. Auf diesem Gebiet wird eine Menge geforscht. So zeigt die Ausstellung zum Beispiel ein mit Paraffinkugeln beschichtetes Textil, das Wärme speichern kann oder einen Teppich mit Sensoren, der signalisiert, dass jemand gestürzt ist, und der im Seniorenheim Anwendung finden könnte. Nicht zuletzt können in Teppiche eingewebte Dünnschichtsolarzellen Energie produzieren.
Auch Konstruktionen aus ETFE-Folie gehören für die Kuratorin zur textilen Architektur, bestanden doch die ersten pneumatischen Konstruktionen aus beschichteten Textilien. Zusätzlich zu den Lichteffekten, mit denen sie in der Münchner Allianz Arena oder im Watercube Schwimmstadion in Peking die Aufmerksamkeit auf das Stadion lenken, dienen die unregelmäßigen Waben aus ETFE-Folie in Peking auch als Klimahülle und tragen durch eine passive Nutzung der Sonneneinstrahlung zum Erwärmen der Raumluft und des Wassers bei. 

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