Historische Straßen
Moderne Raumplanung und das Recht des Hohlwegs
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Historische Straßen
Moderne Raumplanung und das Recht des Hohlwegs
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Winterberg im Hochsauerlandkreis ist ein beliebter Wintersportort. Das nahegelegene Ruhrtal hinab, ist es von hier nicht weit ins Ruhrgebiet und in die Niederlande. Trotzdem ist der Ort heute nicht auf allereinfachstem Weg zu erreichen, sind die Trassen des Schnellverkehrs, ob Straße oder Schiene, doch ein gutes Stück entfernt.
Das war nicht immer so. Noch vor rund zweihundert Jahren, bevor die Preußen mit dem Bau ihrer Chausseen begannen, die meist neu und möglichst geradlinig die Landschaften durchziehen sollten, lag Winterberg an der Kreuzung der alten Königsstraße, die von Frankfurt am Main nach Soest führte, und der mindestens ebenso alten Heidenstraße, die von Köln nach Osten in Richtung Leipzig führte. Diese uralten Verbindungswege existieren noch heute – nur sind sie selten kenntlich, weithin in Vergessenheit geraten und drohen deshalb vielerorts zu verschwinden. Ob und wie sich das ändern ließe, darüber diskutierte der Bund Heimat und Umwelt Mitte September auf einer Tagung im neuen Kurhotel von Winterberg.
Eine gängige Form der Wiederbelebung dieser „Altstraßen“ ist, sie deutschlandweit ins Wandernetz einzubeziehen oder sie als Pilgerroute oder Themenweg neu zu vermarkten. Gewandert und – spätestens seit dem Bucherfolg eines deutschen TV-Komikers – gepilgert wird immer noch gerne, und so sind manche Routen heute stärker belebt, als es dem Ruhe und Natur suchenden Wanderer mitunter lieb sein mag. Zudem sind diese Wege gelegentlich von schilderreichen Masten und mannshohen Zeichenleisten auf den Bäumen flankiert, bei deren Gestaltung es oft an Sensibilität mangelte. Andererseits: Ist eine Altstraße erst einmal ins Vergessen geraten, kann leicht das passieren, was sich am Ortsrand von Winterberg studieren lässt. Dort ist mitten auf der alten Heidenstraße eine Ferienhaussiedlung gebaut worden, und der weitere Verlauf der alten Straße ist nurmehr als leichte Delle in der Wiese zu erkennen. Den Referenten der Tagung galt denn auch die Landwirtschaft mit ihrem rücksichtslosen Unterpflügen, neben unsensiblen oder unwissenden Stadtplanern, als der zweite natürliche Hauptfeind der Altstraßen.
Damit das mit den historischen Straßen verbundene Wissen um geschichtliche Entwicklungen – Handelsverbindungen, Eroberungszüge, Ideenausbreitung – nicht verloren geht, bedarf es ihrer Erfassung und Dokumentation: und dafür auch des Engagements ehrenamtlich Tätiger. Die neuen Medien erleichtern dies. Im Internet gibt es zum Beispiel unter der gut zu merkenden Adresse www.kleks-online.de einen auch Laien offenstehenden Kulturlandschaftselemente-Kataster, in dem sich entweder die vormalige Bedeutung des Hohlwegs recherchieren lässt, der beim letzten Querfeldeinstiefeln im Weg gelegen hat, oder aber auch neu entdeckte Spuren früherer Kulturlandschaft eingetragen werden können.
Eine gängige Form der Wiederbelebung dieser „Altstraßen“ ist, sie deutschlandweit ins Wandernetz einzubeziehen oder sie als Pilgerroute oder Themenweg neu zu vermarkten. Gewandert und – spätestens seit dem Bucherfolg eines deutschen TV-Komikers – gepilgert wird immer noch gerne, und so sind manche Routen heute stärker belebt, als es dem Ruhe und Natur suchenden Wanderer mitunter lieb sein mag. Zudem sind diese Wege gelegentlich von schilderreichen Masten und mannshohen Zeichenleisten auf den Bäumen flankiert, bei deren Gestaltung es oft an Sensibilität mangelte. Andererseits: Ist eine Altstraße erst einmal ins Vergessen geraten, kann leicht das passieren, was sich am Ortsrand von Winterberg studieren lässt. Dort ist mitten auf der alten Heidenstraße eine Ferienhaussiedlung gebaut worden, und der weitere Verlauf der alten Straße ist nurmehr als leichte Delle in der Wiese zu erkennen. Den Referenten der Tagung galt denn auch die Landwirtschaft mit ihrem rücksichtslosen Unterpflügen, neben unsensiblen oder unwissenden Stadtplanern, als der zweite natürliche Hauptfeind der Altstraßen.
Damit das mit den historischen Straßen verbundene Wissen um geschichtliche Entwicklungen – Handelsverbindungen, Eroberungszüge, Ideenausbreitung – nicht verloren geht, bedarf es ihrer Erfassung und Dokumentation: und dafür auch des Engagements ehrenamtlich Tätiger. Die neuen Medien erleichtern dies. Im Internet gibt es zum Beispiel unter der gut zu merkenden Adresse www.kleks-online.de einen auch Laien offenstehenden Kulturlandschaftselemente-Kataster, in dem sich entweder die vormalige Bedeutung des Hohlwegs recherchieren lässt, der beim letzten Querfeldeinstiefeln im Weg gelegen hat, oder aber auch neu entdeckte Spuren früherer Kulturlandschaft eingetragen werden können.
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