Licht von oben
Research No. 26
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Licht von oben
Research No. 26
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Mit Foster + Partners hat Velux ein modulares Oberlicht-System entworfen. Anstatt für Dachschrägen herkömmlicher Wohnhäuser ist das neue „Dachfenster“ für öffentliche Bauten und Gewerbe gedacht
Das Testcenter von Velux verbirgt sich in einem schlichten Klinkerbau im dänischen Østbirk. Neueste Entwicklungen des Fensterbauers werden hier unter extremen Wetterbedingungen geprüft. Das modulare Oberlicht-System hat die Tests bestanden: Der schmale Rahmen ist dicht, die mehrfach Verglasung hält stand. Brent Møller, Velux-Architekt, suchte mit Stephan Verkuijlen und Paul Kalkhoven vom britischen Architekturbüro Foster + Partners nach einer Standardlösung für Oberlichter in gewerblichen und öffentlichen Gebäuden – die sich individuell anpassen lässt. Das Ergebnis ist ein System aus vorgefertigten Modulen, die als Lichtband, Sattellichtband und über Atrien schnell und einfach auf der Baustelle montiert werden können. Mit einem Materialverbund aus Glasfaser und Polyurethan ließ sich ein schmales Rahmenprofil mit geringer Wärmeleitfähigkeit realisieren. Die 3-Scheiben-Isolierverglasung erzielt dazu einen äußerst niedrigen Uw-Wert. Nicht nur Tageslicht lässt sich in tiefe Räume lenken – über einen verborgenen Kettenantrieb können einzelne Elemente geöffnet werden; durch den Kamineffekt strömt Frischluft in das Gebäude. Die Rahmen der feststehenden und der zu öffnenden Module sind optisch nicht voneinander zu unterscheiden. So ergibt sich, trotz des Baukastensystems, ein regelmäßiges Erscheinungsbild des Oberlichts.
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