Bauwelt

Lichtkonzept

Toni-Areal

Text: Edler, Jan, Berlin; Edler, Tim, Berlin

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Foto: Roger Frei

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Lichtkonzept

Toni-Areal

Text: Edler, Jan, Berlin; Edler, Tim, Berlin

Die inneren, großzügig dimensionierten Haupterschließungsbereiche sind von den Architekten als öffentliche Räume konzipiert, die neben der Anbindung der im Gebäudekomplex eingelagerten öffentlichen Funk­tionen auch die Funktion der studentischen Ausstellungsflächen übernehmen.
Der nach Innen verlegte bzw. erweiterte öffentliche Raum wird somit erkennbar zu einem Ort der Auseinandersetzung, zu einem Bereich, der durch Konkurrenz, durch Inhomogenität und durch den Einfluss unterschiedlichster Interessen geprägt ist. Dieser Raum ist nicht das typisch neutral-dienstbare Erschließungssystem. Er soll auch als Kataly­sator dienen, der die Aneignung der Räume durch die Nutzer fördert und fordert. Die Studenten finden keine Flächen vor, die für den Ausstellungsbetrieb optimiert sind, sondern Orte, die in einem Prozess der Aneignung eine Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten und gege­benenfalls deren Veränderung provozieren. Für ihre Intervention nutzen wir auf mehr als 6000 Quadratmetern das gesamte, für die öffentlichen Erschließungsbereiche notwendige Beleuchtungssystem. Die Anordnung der Beleuchtung folgt nicht dem Ziel, eine gleichmäßige Helligkeit in allen Raumteilen herzustellen. Innerhalb der einzelnen Raumbereiche werden die Leuchten eines normalerweise homogenen Lichtrasters einseitig in bestimmten Bereichen konzentriert. So entsteht ein Gefälle zwischen Hell und Dunkel. Diese Heterogenität bleibt aber gegenüber der Architektur irritierend indifferent. Das Licht folgt keinem „technischen“ Anordnungsraster, und auch sonst fehlt der Bezug zu anderen in Frage kommenden Typologien; weder entsteht in der Zusammenballung von Leuchten eine erkennbare „Lichtskulptur“, noch dient die Akzentuierung einer dramaturgischen oder architektonischen „Verdeutlichung“ des Raums oder der Architektur. Dieses Beleuchtungssystem scheint nicht den üblichen Strategien und Regeln der Lichtplanung zu gehorchen.
Fakten
Architekten realities:united, Berlin; EM2N, Zürich
aus Bauwelt 34.2014
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