Lieferbar in Schneewittchen, Schwarzwald, Alpenglühen
Garderobe Ernst von Markus Popp
Text: Kasiske, Michael, Berlin
Lieferbar in Schneewittchen, Schwarzwald, Alpenglühen
Garderobe Ernst von Markus Popp
Text: Kasiske, Michael, Berlin
An der Garderobe der Neuen Nationalgalerie in Berlin gibt es Borde, die bieten Platz für bis zu fünfzig Hüte. Ohne Frage war für formvollendete Herren wie Mies van der Rohe selbst im turbulenten Jahr 1968, als das Museum eröffnete, der Hut alles andere als ein alter.
Auch der schweizerische Architekt Markus Popp hält diese klassische Form der Kopfbedeckung in Ehren. Und so hat seine Garderobe mit dem würdevollen Namen „Ernst“ eine Hutablage – auf der selbstverständlich auch die inzwischen weit gebräuchlicheren Mützen, Basecaps, Ohrenwärmer oder Tücher Platz finden.
Popp entwickelte für „Ernst“ ein Schnittmuster aus Ornamenten, die aus dem alpenländischen Holzbau bekannt sind, wo sie Häusern nicht nur in gestalterischer Hinsicht die Schwere nehmen. Mit dem Laser lässt Popp das Muster aus dem Blech schneiden, das anschließend dreimal rechtwinklig gekantet wird, um es ganz selbstverständlich in Hutablage, Montage-fläche und Kleiderhaken umzuformen.
Minimale Gestalt und Ornament gehen bei „Ernst“ schlüssig zusammen. Wie ein Bonmot hingegen erscheint es, dass Popp die drei lieferbaren Farben mit Schneewittchen (weiß), Schwarzwald (schwarzbraun) und Alpenglühen (orange) bezeichnet. Oder gehört so etwas zu jener Sorte Männer, die den legendären VW Käfer deshalb schätzten, weil man, in ihm sitzend, den Hut aufbehalten konnte? Chapeau!
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