Räume mit Mehrwert
kadawittfeld in der Architektur Galerie Berlin
Text: Friedrich, Jan, Berlin
Räume mit Mehrwert
kadawittfeld in der Architektur Galerie Berlin
Text: Friedrich, Jan, Berlin
Das „Buch zur Ausstellung“ wird üblicherweise am Ende einer Rezension erwähnt. Und dann schließen Preis und Verlag der Drucksache an; gegebenenfalls hat der Autor vor „Buch“ ein „empfehlenswert“ eingefügt. Hier liegt die Sache andersherum: „Die Ausstellung zum Buch“, sollte man wohl sagen, wenn man über "Added Value Space" in der Architektur Galerie Berlin spricht.
Das Aachener Büro kadawittfeldarchitektur liefert damit die räumliche Ergänzung zur Publikation "Arbeitende Orte. Bürobauten mit Wert und Mehrwert", die das Büro gemeinsam mit der Wiener Autorin Angelika Fitz herausgegeben hat. Buch und Ausstellung sind drei Firmengebäuden gewidmet, die Klaus Kada und Gerhard Wittfeld in den letzten Jahren realisierten: die Hauptverwaltung der Patrizia Immobilien AG in Augsburg (2010), das Forschungs- und Entwicklungszentrum adidas Laces in Herzogenaurach (2011) und das Direktionsgebäude der AachenMünchener Versicherung in Aachen (Bauwelt 11.2011). Diese Bauten stehen unter dem Motto des titelgebenden Added Value Space – für die Architekten sind das „räumliche, kommunikative, wirtschaftliche oder soziokulturelle Qualitäten, die im Programm einer Planung nicht vorgegeben sind, aber durch die genaue Analyse aller entwurfsbestimmenden Parameter in der räumlich-architektonischen Umsetzung gewonnen werden können“.
Und die Ausstellung zelebriert diese „Mehrwert-Räume“. Die Galeriewände sind vollflächig mit Fototapete beklebt; sie zeigt grafisch verfremdete Aufnahmen der Erschließungszonen in den drei Häusern – Bereiche, die die Architekten so versucht haben aufzuwerten, dass sie ein zufälliges Aufeinandertreffen der Firmen-Mitarbeiter befördern: der Wintergarten, der entlang der doppelten Glasfassade der Patrizia Immobilien AG mäandert, das Geflecht aus zahllosen Stegen im Atrium von adidas Laces, der interne „Boulevard“ der AachenMünchener mit seinen „Nischen und Plätzen“.
Die Sache mit der Fototapete ist verblüffend wirkungsvoll. Man wähnt sich in der Galerie inmitten eines Raums, den die dargestellten Räume begrenzen – weiterer Added Value Space, wenn man so will, der allein aus der Kombination der drei anderen entstanden ist. Auf den zweiten Blick sieht man: Die weiß überzeichneten Fluchtlinien auf der Tapete sind beschriftet mit Sätzen wie „Man läuft und läuft und läuft“, „Man bekommt sehr viel mit, was natürlich gut ist, aber manchmal bekommt man auch zu viel mit“ oder „Ich gucke auf dem Weg vom Bahnhof ins Büro, wer schon da ist“. Die Nutzer kommen zu Wort. Und die Reflexion der Nutzer über „ihre“ Häuser ist auch Anliegen des empfehlenswerten Buches, das praktischerweise auf einem bankartigen Sitzmöbel ausliegt. Doch das Möbel ist nicht nur eine Bank, sondern auch noch das Modell des „Boulevards“ in der AachenMünchener: Added Value Space ...
Und die Ausstellung zelebriert diese „Mehrwert-Räume“. Die Galeriewände sind vollflächig mit Fototapete beklebt; sie zeigt grafisch verfremdete Aufnahmen der Erschließungszonen in den drei Häusern – Bereiche, die die Architekten so versucht haben aufzuwerten, dass sie ein zufälliges Aufeinandertreffen der Firmen-Mitarbeiter befördern: der Wintergarten, der entlang der doppelten Glasfassade der Patrizia Immobilien AG mäandert, das Geflecht aus zahllosen Stegen im Atrium von adidas Laces, der interne „Boulevard“ der AachenMünchener mit seinen „Nischen und Plätzen“.
Die Sache mit der Fototapete ist verblüffend wirkungsvoll. Man wähnt sich in der Galerie inmitten eines Raums, den die dargestellten Räume begrenzen – weiterer Added Value Space, wenn man so will, der allein aus der Kombination der drei anderen entstanden ist. Auf den zweiten Blick sieht man: Die weiß überzeichneten Fluchtlinien auf der Tapete sind beschriftet mit Sätzen wie „Man läuft und läuft und läuft“, „Man bekommt sehr viel mit, was natürlich gut ist, aber manchmal bekommt man auch zu viel mit“ oder „Ich gucke auf dem Weg vom Bahnhof ins Büro, wer schon da ist“. Die Nutzer kommen zu Wort. Und die Reflexion der Nutzer über „ihre“ Häuser ist auch Anliegen des empfehlenswerten Buches, das praktischerweise auf einem bankartigen Sitzmöbel ausliegt. Doch das Möbel ist nicht nur eine Bank, sondern auch noch das Modell des „Boulevards“ in der AachenMünchener: Added Value Space ...
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