Bauwelt

Regional Holcim Awards 2011

Warum Deutsche Architekten so erfolgreich waren

Text: Meyer, Friederike, Berlin

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Gold Europa: realities:united aus Berlin für die Idee von einem flussschwimmbad im Berliner Spreekanal an der Museumsinsel

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Gold Asia Pacific: Ziegert Roswag Seiler Architekten Ingenieure aus Berlin und eine Schule aus Lehm und Bambus in Jar Maulwi/ Nordpakistan

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Gold Afrika Mittlerer Osten: Kéré Architecture aus Berlin und eine Sekundarschule mit passiver Lüftung in Burkina Faso

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Regional Holcim Awards 2011

Warum Deutsche Architekten so erfolgreich waren

Text: Meyer, Friederike, Berlin

Sie alle haben dreierlei gemeinsam, die Pläne für das Spreeschwimmbad in Berlin, die Schulen in Burkina Faso und in Nordpakistan, das Bildungszentrum in Marrakesch, das Holzhaus in Helsinki und das Smart-Material-House in Hamburg: Sie erhielten 2011 Preise beim Holcim Award, einem hochdotierten internationalen Preis für nachhaltiges Bauen, sie sind entsprechend den Bedingungen noch nicht fertiggestellt, und sie wurden von Architekten aus Deutschland erdacht, die fast alle in Berlin arbeiten.
Was sind die Gründe für diesen Erfolg? An deutschen Jurymitgliedern, die für die Projekte ihrer Landsleute gestimmt hätten, kann es nicht liegen. Unter den jeweils neun Juroren in den fünf Weltregionen waren insgesamt nur drei Deutsche: Holger Wallbaum, Jürgen Mayer H. und Kai-Uwe Bergmann. Auch an der Zahl der Konkurrenten liegt es nicht – 6065 Bewerbungen waren eingegangen, 56 davon aus Deutschland. Ist es dann vielleicht das Klima Berlins, in dem Architektenideen zum Weltverbessern besonders gut gedeihen? Oder sind es die Bedingungen im Technikland Deutschland? „Nicht immer ha­­ben die Preisträger mit hochentwickelter Technologie zu tun“, sagt Dominik Baumann von der HolcimStiftung. Und er fügt hinzu, dass es frappierend sei, wie gut vernetzt deutsche Architekten im Vergleich zu ihren Kollegen im asiatischen und afrikanischen Raum sind. Der akademische Dialog werde auf ho­hem Niveau geführt und habe mit Berlin ein bedeutendes Zentrum für nachhaltiges Bauen gefunden.
Ein Blick auf die ausgezeichneten Projekte zeigt noch einen anderen Grund: die deutsche Gründlichkeit bei der Bewerbung. Sie machen Aussagen zu al­len Kriterien, die die Holcim-Stiftung festgelegt hat: in Bezug auf den übertragbaren Ansatz, auf soziale und ethische Fragen, den Ressourcenverbrauch, die Wirtschaftlichkeit und die architektonische Qualität. Laut Aussage der deutschen Preisträger haben fast alle Projekte durch den Preis einen deutlichen Schub in Richtung Realisierung bekommen, sei es durch das Preisgeld, das in den Bau fließt oder durch die Öffentlichkeit, die Sponsoren motiviert, Bauherren bestätigt oder Politiker interessiert.

Alle Preisträger:
Fakten
Architekten realities:united, Berlin; Ziegert Roswag Seiler Architekten Ingenieure, Berlin; Kéré Architects, Berlin; Barkow Leibinger Architekten, Berlin; Sauerbruch Hutton, Berlin
aus Bauwelt 4.2012
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