Mit ihrer Offroader-Initiative wollten die Grünen Autos verbieten, die über 2,2 Tonnen schwer sind. Wieso gibt es keine ähnliche Initiative zum Wohnungsbau?

Denn unsere Wohnungen dehnen sich aus, erreichen mehr und mehr SUV-Massstab: Begnügten sich Herr und Frau Schweizer 1960 noch mit 30 Quadratmetern
pro Kopf, so sind es heute 50 — Singles oder Paare treiben den Durchschnitt in die Höhe. Diese 50 Quadratmeter kosten Energie und besetzen Land. Sie versperren uns den Weg in die 2000 Watt-Gesellschaft. Und sie wachsen weiter. Unter Architektinnen und Bauherren müsste es zum Sport werden: Wer entwirft die knappste Wohnung? Wer schafft es, kleine Räume so miteinander zu verknüpfen, dass sie groß wirken? Dass man sich auf 90 Quadratmetern wohl fühlt, zu viert! Wir müssen besser haushalten. Mit Energie, mit Material, mit Raum. Waschmaschinen raus aus den Wohnungen! Tumbler weg! Baut Waschküchen, in denen man waschen und Parties feiern möchte! Auf das Auto zu verzichten, hält fit und spart teure Tiefgaragen. Baut Wohnungen, die mit ihren Bewohnern wachsen und schrumpfen können. Baut wieder „Mansardenzimmer“, Räume außerhalb der Wohnung zum Dazumieten, für Gäste, zum Arbeiten, für flügge werdende Kinder. Bauherren und Architekten, eure Kreativität ist gefragt.