Leuchtende Lisenen
Ist das Sandstein? In Hamburg überrascht ein Neubau der Handelskammer mit chamäleonartigen Fähigkeiten: Tags ist er der Umgebung angepasst, in der Nacht leuchtet er
Text: Josties, Daniel, Halle (Saale)
Leuchtende Lisenen
Ist das Sandstein? In Hamburg überrascht ein Neubau der Handelskammer mit chamäleonartigen Fähigkeiten: Tags ist er der Umgebung angepasst, in der Nacht leuchtet er
Text: Josties, Daniel, Halle (Saale)
Dort, wo die U-Bahn den Tunnel verlässt und die Trasse überirdisch weiterläuft, sollte man meinen, sei es unmöglich, einen sechsgeschossigen Solitär zu bauen. Am Hamburger Adolphsplatz ist genau dies passiert. Auf einer Kragplatte, die von nur drei Gründungskörpern getragen wird, steht nun der „Innovations Campus“. Während die statischen Herausforderungen kaum sichtbar sind, tritt die Fassade umso deutlicher in den Vordergrund. Mit der Prämisse, sowohl dem Entwurfskonzept, als auch den energetischen Anforderungen gerecht zu werden, entwickelten die Architekten von Hörter+Trautmann gemeinsam mit dem Fensterhersteller Wicona und dem Metallbauer Heinrich Würfel die Standard-Fenster Wicline 75 von Wicona zu einer objektspezifischen Sonderlösung weiter. Auch die Konstruktion der an den Fenstern hängenden Lisenen entstand in dieser Zusammenarbeit. Diese erscheinen am Tag dem Sandstein ähnlich, der die Nachbarschaft prägt. Erst in der Dunkelheit, wenn sie leuchten, verraten sie ihre eigentliche Materialität: pakes Glas. Hinter den Lisenen liegen, augenscheinlich rahmenlos, die Fenster von Wicona, viele von ihnen mit kipp- und drehbaren Flügeln. Die komplette Fassade erreicht dabei einen U-Wert unter 1,0 W/(m²K).
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