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Borta bra men hemma bäst

Bauwelt-Redakteur Nils Ballhausen ist wieder zuhause

Text: Ballhausen, Nils, Berlin

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Borta bra men hemma bäst

Bauwelt-Redakteur Nils Ballhausen ist wieder zuhause

Text: Ballhausen, Nils, Berlin

Zuhause scheint jetzt die Sonne! Mit diesem schlichten Satz lässt sich eine Urlaubsreise sabotieren. Sofort kriechen sinnlose Fragen herauf: Wäre man nicht doch lieber woanders und dann vielleicht später im Jahr? Skandinavien ist für den positiven Umgang mit derlei zermürbenden Zweifeln ein gutes Trainingsfeld. Im nordschwedischen Talkessel Tarfala ist der Sommer dieses Jahr ganz ausgefallen. Nach einem langen, aber kühlen Frühjahr sanken die Temperaturen Anfang August wieder, so dass die Meteorologen der dortigen Forschungsstation überrascht den Herbst ausrufen mussten. Tarfalaner können daher im Urlaub behaupten: Zuhause fällt jetzt Neuschnee! Das hebt ihre Stimmung. Uns anderen hilft das wenig. Wir sollten daher während der Urlaubszeit unser wahres Zuhause vergessen und den jeweiligen Aufenthaltsort zu unserem Zuhause erklären. Auch das funktioniert derzeit in Schweden gut. Dort gibt es traditionell viele Zuhause-Experten. Die lange und kalte Dunkelheit hat über Jahre eine hübsche Einrichtungskultur entstehen lassen, die Ingvar Kamprad rationalisiert und globalisiert hat. In vielen schwedischen Zimmern sieht es deshalb so aus wie Zuhause. Man muss allerdings dazu sagen, dass derzeit viele Schweden ihr eigenes Zuhause-Verständnis relativieren müssen. Relativ neu ist zum Beispiel, dass thailändische Großfamilien systematisch die Blaubeeren aus den schwedischen Wäldern sammeln und sie vor den Supermärkten in 1-, 5- oder 10-Liter-Portionen anbieten. Die Ware ist gut, wird gern gekauft, und trotzdem stellen manche Schweden sich die Frage: Sind wir in unseren Wäldern nicht mehr zuhause? Gleichzeitig besteht die große Hoffnung, dass die in diesem Jahr besonders zahlreich ins Land gekommenen Flüchtlinge aus aller Welt ihren Platz im ehemaligen „Volksheim“ finden mögen. Als positives Signal kann da vielleicht die neue Parfum-Serie „Zlatan“ des aus Bosnien stammenden schwedischen Fußballstars Ibrahimovic gelten. Als negatives Zeichen steht der Mord an zwei Kunden in der IKEA-Küchenabteilung in Västerås, verübt von einem jungen Mann aus Eritrea, der nach Italien abgeschoben werden sollte. Obwohl dort jetzt die Sonne scheint.

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