„Der Reimer“ in siebter Auflage erschienen – das wäre vor zehn Jahren kaum eine Rezension wert gewesen. In so rascher Folge erschien dieser flugs zum Standardwerk avancierte Berliner Architekturführer in immer neuen Auflagen im ersten Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung, dass deren bloße Meldung ausreichte.

Nun also doch noch die 7. Auflage. Erneut gewachsen, um rund 60 Seiten, und allmählich fast zu schwer, um noch gern mit auf Entdeckungstour genommen zu werden. Auch wenn die Stadt weiter wächst, wie prognostiziert, und weiterhin besuchenswerte Projekte realisiert werden sollten – das Buch nicht noch weiter ausufern zu lassen, wäre für die achte Auflage unbedingt zu empfehlen. Wichtiger: Der „Reimer“ ist dem etablierten, inzwischen auf viele deutsche Städte angewandten Format treu geblieben. Hinzu gekommen sind (jetzt mit farbigen Fotos) aber nicht nur seit 2001 neu errichtete Gebäude, sondern auch ältere; Gebäude, die zum Teil in der Zwischenzeit neu entdeckt wurden und für eine aktuelle Tendenz beispielhaft stehen (Ex-Rotaprint-Gelände im Wedding), zum Teil aber selbst den Bauwelt-Redakteur in diesem Reigen überraschen: Ich jedenfalls plane den nächsten Architekturbesuch im Wedding, am Dohnagestell 10.