Baukunst im Archiv
Die Sammlung der Akademie der Künste
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Baukunst im Archiv
Die Sammlung der Akademie der Künste
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Das Haus Spandauer Damm 19 gegenüber dem Charlottenburger Schloss ist ein eher unauffälliges historistisches Wohngebäude. Ein Vierteljahrhundert lang spielte es trotzdem eine Rolle in der Berliner Baugeschichte – seit 1989 war in ihm das Baukunst-Archiv der Akademie der Künste untergebracht. Mehr schlecht als recht, freilich, und so dürfte man nicht nur in der Institution selbst froh sein, nun an den Pariser Platz zu ziehen mit all dem Material: rund 350.000 Zeichnungen, 100.000 Fotografien, 450 Modelle und Schriftgut von tausend Metern Länge - ein Fundus, in dem sich inzwischen auch online stöbern lässt (https://archiv.adk.de). Anlässlich des Umzugs hat Eva-Maria Barkhausen, Leiterin des Archivs, einen Überblick über diesen Schatz herausgegeben: einen 560 Seiten schweren Brocken, unterteilt in „Archive“ und „Sammlungen“.
Man sollte sich Zeit nehmen für dieses Buch, denn wer auch nur ein wenig Interesse für die Architektur des 20. Jahrhunderts aufbringt, wird unweigerlich darin verloren gehen, soviel gibt es zu entdecken. Und zwar keineswegs nur zur Berliner Architekturgeschichte: Zwar bilden die Nachlässe von Berliner Architekten oder von Mitgliedern der Akademie die beiden wesentlichen Säulen dieses Depots, aber es werden auch Schaffenszeugnisse anderer Planer verwahrt. Löblich an der Publikation ist, dass die Fülle nicht in Unübersichtlichkeit endet, sondern den Zeichnungen und Fotos Raum gegeben wurde, um lesbar und wirksam zu werden. Ergänzt um die Biografien der Urheber, ist so ein Überblick entstanden, der zu mancher Forschung anregt.
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