Bohuslav Fuchs
Architekt der Tschechischen Avantgarde
Text: Hotze, Benedikt, Berlin
Bohuslav Fuchs
Architekt der Tschechischen Avantgarde
Text: Hotze, Benedikt, Berlin
1985 machte ein schmaler, aber faktenreicher Band des Prager Architekten und Publizisten Vladimír Šlapeta im Westen ein baugeschichtliches Phänomen (wieder) bekannt: die „Brünner Funktionalisten“ – so der Titel des Buches, dessen Druckunterlagen auf konspirativem Weg nach Österreich gebracht worden waren.
Die mährische Hauptstadt Brünn, näher an Wien als an Prag gelegen, erlebte in der Zeit, in der die Tschechoslowakei demokratisch war, eine kulturelle und architektonische Blüte sondergleichen. Nicht nur Mies’ Villa Tugendhat entstand hier, sondern eine Vielzahl von Wohnungen, Schulen, Schwimmbädern und Messehallen wurden in Formen der Neuen Sachlichkeit gebaut. Zentralen Anteil daran hatte der Brünner Architekt Bohuslav Fuchs (1875–1972), dessen einziges Manko darin zu bestehen scheint, dass er außerhalb von Brünn kaum gewirkt hat. Wäre er bekannter gewesen, so hätte er vielleicht international eine Rolle wie Alvar Aalto eingenommen, wird im vorliegenden Buch räsoniert.
Bereits 1986 erschien in Budapest und Ostberlin ein monografisches Bändchen über Fuchs; 1996 folgte ein umfangreicheres Werk in Brünn. Anlässlich einer vom städtischen Museum Brünn kuratierten Ausstellung ist nun der dazugehörige Katalog auf Deutsch erschienen. Er enthält zwar keine unbekannten Bauten und Entwürfe, ist aber ein lesenswertes Kompendium zu Fuchs aus tschechischer Sicht. Ansprüche wie an ein wissenschaftliches Werk darf man allerdings nicht stellen: So gibt es weder einen vollständigen Werkkatalog noch ein Literaturverzeichnis. Viele Gebäude werden lediglich in Bildunterschriften erwähnt, nur die neun wichtigsten bekommen eine eigene Beschreibung, aus der auch der gegenwärtige Zustand hervorgeht. Dieser ist zumeist: gut.
Bereits 1986 erschien in Budapest und Ostberlin ein monografisches Bändchen über Fuchs; 1996 folgte ein umfangreicheres Werk in Brünn. Anlässlich einer vom städtischen Museum Brünn kuratierten Ausstellung ist nun der dazugehörige Katalog auf Deutsch erschienen. Er enthält zwar keine unbekannten Bauten und Entwürfe, ist aber ein lesenswertes Kompendium zu Fuchs aus tschechischer Sicht. Ansprüche wie an ein wissenschaftliches Werk darf man allerdings nicht stellen: So gibt es weder einen vollständigen Werkkatalog noch ein Literaturverzeichnis. Viele Gebäude werden lediglich in Bildunterschriften erwähnt, nur die neun wichtigsten bekommen eine eigene Beschreibung, aus der auch der gegenwärtige Zustand hervorgeht. Dieser ist zumeist: gut.
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