Simon Roberts und Nicolà Guariento untersuchen in ihrem Handbuch gebäudeintegrierte Photovoltaik-Systeme und stellen diese in einer Tabelle zusammen.Eingangs befassen sie sich grundlegend mit der Technik, was dieser Publikation einen wissenschaftlichen Aspekt verleiht.

In allen Beschreibungen und Vergleichen geht es ausschließlich um technische und ästhetische Fragen: Kosten, Fördermittel, Einspeisetarife oder CO2-Besteuerung werden nicht aufgeführt bzw. untersucht, da diese Faktoren standortabhängig und kurzfristigen Schwankungen unterworfen sind. Die Ausführungen sind so bildhaft und anschau­lich erläutert, dass man diesem Handbuch Lehrbuchqualität bescheinigen kann. Alle Systeme werden anhand isometrischer Darstellungen erläutert und in Details vertieft. Für alle gibt es Fotomaterial, und in 14 Fallstudien belegen realisierte Projekte die Re­levanz. Besonders hilfreich sind die Rahmenbedingun­gen, die jeder Fallstudie vorangestellt sind, denn erst die Angaben zum Ort mit Breiten- und Längengrad sowie zur horizontalen Einstrahlung, zur Pho­tovoltaik mit Gesamtfläche, Modulgröße, Leistung und Technik sowie zu den Herstellern schaffen Vergleichswerte.

Gezeigt werden hervorragende Beispiele auf hohem Gestaltungsniveau. Unterschieden wird dabei zwischen Verschattungssystemen, Wetterschutz­fassaden, Pfosten-Riegel-Fassaden, Elementfassaden, Doppelfassaden, Atrien und Kragdächern. Kurz erörtert wird die bauliche Integration von Photovoltaikanlagen im Wohnungsbau und im Rahmen von Moder­nisierungsmaßnahmen. Die gezeigten Fallstudien werfen die Frage auf, wieso 99 Prozent der Systeme als additive, gestalterisch oft völlig kontraproduktive Komponenten behandelt werden. Photovoltaik und die notwendige Trägerebene zu einer Einheit zu verschmelzen liegt eigentlich auf der Hand, bleibt aber noch die Ausnahme.