Hannes Wettstein
Ein Schönstes Schweizer Buch 2011
Text: Kasiske, Michael, Berlin
Hannes Wettstein
Ein Schönstes Schweizer Buch 2011
Text: Kasiske, Michael, Berlin
Die Bemerkungen des schweizerischen Designers Hannes Wettstein (1958–2008) zur Produktgestaltung und die von Weggefährten über ihn bezeugen seinen Willen, den Anforderungen von Aufträgen auf den Grund zu gehen.
Dies dem Leser und vor allem dem Betrachter nahezubringen, ist Inhalt der vorliegenden Monografie, in der die unglaubliche Zahl der von ihm entworfener Produkte dokumentiert wird.
Drei Bildstrecken bestimmen die Sicht: Inszenierte Produktbilder, eine Auswahl von Skizzen und die chronologische Werkschau. Damit sind die Aspekte Werbung und Kontext, konzeptionelle Annäherung sowie Form und Gestalt kongenial erfasst. Denn erst wenn ein Produkt in jedem dieser Punkte überzeugt, kann es Erfolg haben. Arbeiten von Wettstein sind bekannt, doch ein emblematisches Produkt ist nicht darunter. Dafür hat seine Halogenlampe METRO von 1982, bei der filigrane Leuchtkörper zwischen zwei stromführenden Stahlseilen gehängt werden, zahllose Nachahmer gefunden. Eine ähnliche Resonanz rief die transparente Gestaltung der Bäder im Berliner Hotel Grand Hyatt von 1995 hervor.
Nein, Zeitgeistiges oder gar Stilistisches lag Wettstein fern. Als Autodidakt und Sammler von ihn anregenden Dingen und Geschichten war er fern von Dogmen. Er strebte die eindeutige Form an, die funktionale oder formale Differenz, damit „das Produkt eine eigene Seele bekommt“, wie der Designer Achim Heine rückblickend feststellt.
Wettstein charakterisierte seinen Verzicht auf designtheoretisches Beiwerk so: „Ich suche das subjektive Selbstverständnis in der Form.“ Womit sich der Titel des Buches erklärt, mit dem das nach wie vor tätige Studio Hannes Wettstein seinem Gründer so elegant wie informativ gedenkt.
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