Zukunftsoffenes Krankenhaus
Text: Schiffczyk, Dieter, Potsdam
Zukunftsoffenes Krankenhaus
Text: Schiffczyk, Dieter, Potsdam
Robert Wischer (1930–2007), Architekt und Universitätsprofessor, Krankenhausplaner und Gründer des Architekturbüros Heinle, Wischer und Partner, hat die Fertigstellung seiner 400 Druckseiten umfassenden Publikation nicht mehr erlebt. Neben seinem Dialogpartner, dem 1915 geborenen Mediziner und Betriebsplaner Hans-Ulrich Riethmüller, hatte Wischer eine Schar von 27 Autoren gewinnen können, die den Bogen vom römischen Valetudinarium bis zum Krankenhausnetzwerk SARAH in Brasilien spannen.
Vor dem Leser wird eine Fülle an Material ausgebreitet, dessen Zusammenhänge und tieferen Inhalt nur Insider annähernd erfassen. Ausgangspunkt aller Darstellungen sind die über viele Jahre aus Wettbewerbserfolgen hervorgegangene Krankenhausbauten Wischers, beginnend bereits Ende der 60er Jahre mit der Revitalisierung des Klinikums der Universität Köln. 1976 erhielt Wischer den Ruf als Lehrstuhlnachfolger von Peter Poelzig an die TU Berlin, wo er das Fachgebiet „Entwerfen, Bauten des Gesundheitswesens“ übernahm, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 inne hatte. In dieser Zeit konnte er als praktizierender Architekt und Forscher bahnbrechende Reformansätze im Krankenhausbau und auf dem Gebiet sonstiger Bauten des Gesundheitswesens entwickeln, die er der Öffentlichkeit mit diesem Buch vorstellt.
In sieben Kapiteln (Thema/Wandlungen/Grundlagen/Bausteine/Umsetzung/Beispiele/Anhang/Beiheft) dominiert der Text, der von überwiegend kleinen, quadratischen Abbildungen begleitet wird. Den Rezensenten überzeugt davon das Kapitel „Bausteine“, das die Praxis des erfahrenen Krankenhausplaners und die didaktischen Fähigkeiten des Hochschullehrers widerspiegelt, wohingegen im übrigen Text vielfach der Eindruck entsteht, „vom Hölzken aufs Stöcksken“ gekommen zu sein. Als „Bausteine“ sind die Funktionsbereiche und Funktionsstellen für Untersuchung und Behandlung als der komplexeste Bestandteil eines Krankenhauses umfassend und für den Leser nachvollziehbar abgehandelt und mit vielen Planungsbeispielen belegt. Im Absatz „Pflegebereich“ ist das Thema Psychiatrie nur peripher behandelt, denn damit wäre der Rahmen dieser Publikation gesprengt worden, da besonders in Deutschland noch immer großer Diskussionsbedarf über die Formen und Ausführung der sogenannten therapeutischen Gemeinschaft besteht.
Das Kapitel „Beispiele“ zeigt eine subjektive Auswahl von Allgemeinkrankenhäusern und Universitätskliniken aus Deutschland, einigen europäischen Ländern und auch den USA, wobei letztere durch die andersartigen Finanzierungs- und Gesundheitsmodelle mit den europäischen nicht vergleichbar sind. Zur besseren Lese- und Vergleichbarkeit sowie der Einheitlichkeit des grafischen Bildes sind die Grundrisse und Schnitte der ausgewählten Objekte, die den Entstehungszeitraum von 1909/1926–1939 (Freiburg) bis cirka 2005 (Tübingen) umfassen, in neutraler Computergrafik dargestellt. Mit Ausnahme des Städtischen Klinikums Brandenburg und der Uni-Klinik Halle findet eine Auswahl von Objekten der neuen Bundesländer nur mit Lageplan, jedoch ohne Jahreszahl Erwähnung. Vermisst werden beispielsweise das Universitätsklinikum und das Städtische Krankenhaus St. Georg in Leipzig, die mit ihrer Zukunftsoffenheit aufschluss- und lehrreicher als die dreiseitige Ausbreitung des Allgemeinen Krankenhauses Wien, dem Ergebnis eines Wettbewerbes von 1961, gewesen wären. Die Zukunftsoffenheit niederländischer Krankenhäuser ist mit dem Uniklinikum Maastricht leider nur an einem Objekt veranschaulicht worden, wo doch gerade die vielfältigsten Gesundheitseinrichtungen dieses Landes Generationen von Patienten, Medizinern, Architekten und Studenten zum Vorbild gereichen konnten.
Leider fehlen im Text die Anmerkungen, die präzisen Quellennachweise und ein Register. So Umfangreich auch die aufgeführte Literatur ist, soschwierig ist deren Zuordnung. Die Art der Personen- und Ortsverzeichnisse sowie die Stichwort-Aufzählung sind gewöhnungsbedürftig. Die Verfasser stellen hohe Anforderungen an sich selbst und an ihre Leser.
In sieben Kapiteln (Thema/Wandlungen/Grundlagen/Bausteine/Umsetzung/Beispiele/Anhang/Beiheft) dominiert der Text, der von überwiegend kleinen, quadratischen Abbildungen begleitet wird. Den Rezensenten überzeugt davon das Kapitel „Bausteine“, das die Praxis des erfahrenen Krankenhausplaners und die didaktischen Fähigkeiten des Hochschullehrers widerspiegelt, wohingegen im übrigen Text vielfach der Eindruck entsteht, „vom Hölzken aufs Stöcksken“ gekommen zu sein. Als „Bausteine“ sind die Funktionsbereiche und Funktionsstellen für Untersuchung und Behandlung als der komplexeste Bestandteil eines Krankenhauses umfassend und für den Leser nachvollziehbar abgehandelt und mit vielen Planungsbeispielen belegt. Im Absatz „Pflegebereich“ ist das Thema Psychiatrie nur peripher behandelt, denn damit wäre der Rahmen dieser Publikation gesprengt worden, da besonders in Deutschland noch immer großer Diskussionsbedarf über die Formen und Ausführung der sogenannten therapeutischen Gemeinschaft besteht.
Das Kapitel „Beispiele“ zeigt eine subjektive Auswahl von Allgemeinkrankenhäusern und Universitätskliniken aus Deutschland, einigen europäischen Ländern und auch den USA, wobei letztere durch die andersartigen Finanzierungs- und Gesundheitsmodelle mit den europäischen nicht vergleichbar sind. Zur besseren Lese- und Vergleichbarkeit sowie der Einheitlichkeit des grafischen Bildes sind die Grundrisse und Schnitte der ausgewählten Objekte, die den Entstehungszeitraum von 1909/1926–1939 (Freiburg) bis cirka 2005 (Tübingen) umfassen, in neutraler Computergrafik dargestellt. Mit Ausnahme des Städtischen Klinikums Brandenburg und der Uni-Klinik Halle findet eine Auswahl von Objekten der neuen Bundesländer nur mit Lageplan, jedoch ohne Jahreszahl Erwähnung. Vermisst werden beispielsweise das Universitätsklinikum und das Städtische Krankenhaus St. Georg in Leipzig, die mit ihrer Zukunftsoffenheit aufschluss- und lehrreicher als die dreiseitige Ausbreitung des Allgemeinen Krankenhauses Wien, dem Ergebnis eines Wettbewerbes von 1961, gewesen wären. Die Zukunftsoffenheit niederländischer Krankenhäuser ist mit dem Uniklinikum Maastricht leider nur an einem Objekt veranschaulicht worden, wo doch gerade die vielfältigsten Gesundheitseinrichtungen dieses Landes Generationen von Patienten, Medizinern, Architekten und Studenten zum Vorbild gereichen konnten.
Leider fehlen im Text die Anmerkungen, die präzisen Quellennachweise und ein Register. So Umfangreich auch die aufgeführte Literatur ist, soschwierig ist deren Zuordnung. Die Art der Personen- und Ortsverzeichnisse sowie die Stichwort-Aufzählung sind gewöhnungsbedürftig. Die Verfasser stellen hohe Anforderungen an sich selbst und an ihre Leser.
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