Schulen in Deutschland
Fotos von Petra Steiner in Stuttgart
Text: Kaps, Vera, Stuttgart
Schulen in Deutschland
Fotos von Petra Steiner in Stuttgart
Text: Kaps, Vera, Stuttgart
Das muss etwas mit Feuer und Bauteilen zu tun haben, denkt sich der Architekt, wenn er „f75“ hört, und liegt in diesem Fall völlig falsch. Denn hier handelt es sich keineswegs um eine neuartige Feuerwiderstandsklasse – es geht um die vom ehemaligen Chefredakteur der db, Wilfried Dechau, initiierte neue Fotogalerie in der Filderstraße 75 am Stuttgarter Marienplatz. Trotz starken Regens ist der gut 70 Quadratmeter kleine Raum zur Eröffnung am 4. Mai hoffnungslos überfüllt. Doch die tropfende Menge wird nicht enttäuscht. Neben anregenden Reden und frischem Weißwein gibt es die erste Ausstellung zu begutachten: „Schulen in Deutschland“, eine Auswahl von Bildern der österreichischen Fotografin Petra Steiner, die sie im Auftrag der Bundesstiftung Baukultur für die jüngste Publikation derselben: „Worauf baut die Bildung“ aufgenommen hat.
Kein Glamour, keine nackten Betonwände, kein mystifizierendes Schwarz-Weiß – dafür lachende Kinder, Fettabdrücke auf Glastüren und sandige Flure. So sieht die bunte Realität in Petra Steiners Architekturfotografie aus. „Das Auge ist blind für das, was der Geist nicht sieht“, schrieb einst der Fotograf Albert Renger-Patzsch (1897–1966). Und diesem scheint Wilfried Dechau in seiner Galerie auf die Spur kommen zu wollen: dem wahren Geist der Architektur. Folglich geht es nicht um menschenleere Architekturfotografie, wie sie in (Fach-)Zeitschriften ausgebreitet wird, sondern um belebte Bauten. Und wo könnte man diesen Geist besser finden als in von Kindern bevölkerten Schulen? So zeigt ein Foto der im Sommer 2009 eingeweihten Katharinenschule von Spengler Wischolek in der HafenCity Hamburg, wie eine Wand als raumhohe Tafel funktioniert. Ein kleines Mädchen malt mit bunter Kreide eine Blumenwiese, ihre Freundin hockt neben ihr auf dem pinkfarbenen Flurboden und strahlt in die Kamera. Architektur wird hier zur Bühne für die kleinen Akteure, die ihre Schule erst zu dem machen, was sie ist.
Die Fotos offenbarten, dass die auf ihnen abgebildeten Häuser keine sterilen Architekturskulpturen seien, sondern sich den Titel Baukultur wahrhaft verdient hätten, erläutert Bernhard Heitele von der Bundesstiftung in seiner Eröffnungsrede. Vergleichbar einem Mobile überzeuge Baukultur nur dann, wenn sich die einzelnen Bestandteile in einem sinnfälligen Miteinander bewegten: in Nachhaltigkeitund Dauerhaftigkeit, in Nutzbarkeit und gesellschaftlicher Akzeptanz, in Wirtschaftlichkeit und nicht zuletzt in der dem spezifischen Ort angemessenen Gestaltqualität.
Kein Glamour, keine nackten Betonwände, kein mystifizierendes Schwarz-Weiß – dafür lachende Kinder, Fettabdrücke auf Glastüren und sandige Flure. So sieht die bunte Realität in Petra Steiners Architekturfotografie aus. „Das Auge ist blind für das, was der Geist nicht sieht“, schrieb einst der Fotograf Albert Renger-Patzsch (1897–1966). Und diesem scheint Wilfried Dechau in seiner Galerie auf die Spur kommen zu wollen: dem wahren Geist der Architektur. Folglich geht es nicht um menschenleere Architekturfotografie, wie sie in (Fach-)Zeitschriften ausgebreitet wird, sondern um belebte Bauten. Und wo könnte man diesen Geist besser finden als in von Kindern bevölkerten Schulen? So zeigt ein Foto der im Sommer 2009 eingeweihten Katharinenschule von Spengler Wischolek in der HafenCity Hamburg, wie eine Wand als raumhohe Tafel funktioniert. Ein kleines Mädchen malt mit bunter Kreide eine Blumenwiese, ihre Freundin hockt neben ihr auf dem pinkfarbenen Flurboden und strahlt in die Kamera. Architektur wird hier zur Bühne für die kleinen Akteure, die ihre Schule erst zu dem machen, was sie ist.
Die Fotos offenbarten, dass die auf ihnen abgebildeten Häuser keine sterilen Architekturskulpturen seien, sondern sich den Titel Baukultur wahrhaft verdient hätten, erläutert Bernhard Heitele von der Bundesstiftung in seiner Eröffnungsrede. Vergleichbar einem Mobile überzeuge Baukultur nur dann, wenn sich die einzelnen Bestandteile in einem sinnfälligen Miteinander bewegten: in Nachhaltigkeitund Dauerhaftigkeit, in Nutzbarkeit und gesellschaftlicher Akzeptanz, in Wirtschaftlichkeit und nicht zuletzt in der dem spezifischen Ort angemessenen Gestaltqualität.
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