Hans und Hijmar Poelzig
Architekturfusionen von Paweł Książek in der Berliner Galerie Żak|Branicka
Text: Spix, Sebastian, Berlin
Hans und Hijmar Poelzig
Architekturfusionen von Paweł Książek in der Berliner Galerie Żak|Branicka
Text: Spix, Sebastian, Berlin
„In mir wohnen viele Seelen oder Teufel, wie man es nennen will. Nur der Hass gegen die Götter ist schöpferisch und erkämpft den Menschen das Neue“, schreibt Hans Poelzig 1918 in einem Brief an seine Frau, die Bildhauerin und Architektin Marlene Moeschke.
Poelzig – der Architekt, der Setdesigner, der Maler – scheint sich sehr wohl bewusst zu sein, wie wichtig dieses parallele Arbeiten in Fiktion und Realität für sein künstlerisches Schaffen ist. So entwirft er beinah zeitgleich die utopischen Schauplätze für den Stummfilmklassiker „Der Golem: Wie er in die Welt kam“ (1920) als auch die Umbaupläne für das Berliner Schauspielhaus (1918/19).
Eben diese „Verbindung zwischen dem Kino der 20er und 30er Jahre und modernistischer Architektur“ hat den polnischen Maler Paweł Książek fasziniert. Die Arbeiten des 1973 Geborenen sind zurzeit unter dem Titel „Poelzig VS. Poelzig“ in der Berliner Galerie Żak|Branicka zu sehen. Den Ausgangspunkt für die Motive der fünf großformatigen, annähernd quadratischen Ölbilder und der zwölf etwas kleineren Fotomontagen bilden Filmsequenzen, dieKsiążek dem Schwarzweißfilm „The Black Cat“ von 1934 entnommen hat. Der Regisseur des Horrorstreifens, Edgar Ulmer, und Hans Poelzig (1869–1936) hatten sich am Filmset der Golem-Dreharbeiten kennengelernt. Im Anschluss an die gemeinsame Arbeit und beeindruckt vom Genie Poelzigs benannte Ulmer den Protagonisten von „The Black Cat“ nach dem befreundeten Architekten: Hijmar Poelzig. Paweł Książek nun montiert – inspiriert durch die Namensgleichheit des exzentrischen Architekten aus dem Film mit dem wahrhaftigen Poelzig – in seinen Bildern die Ausschnitte des Horrorfilms mit Bauten Poelzigs zu neuen Motiven zusammen.
So ragt auf einem Gemälde die Wendeltreppe aus dem Folterkeller des Films in die Foyertreppe des Berliner Hauses des Rundfunks (1929). Anderswo wachsen schemenhaft die ornamentalen Säulen- und Deckenzapfen des Berliner Schauspielhauses in eine gräulich-blaue Treppenwange und die dahinter liegende, milchige Wand aus Glasbausteinen. Eine seitlich aufgehängte Fotomontage schließlich zeigt zwei Hände, die im Begriff sind, eine Tür zu öffnen; der Künstler hat das Filmstill mit Türschloss und -griff aus einem Poelzig-Bau versehen. Ähnlich Hans Poelzigs symbiotischer Methode, architektonische Fiktion und Wirklichkeit zu verbinden, fusioniert Książek in seinen Bildern filmische Illusion und gebaute Realität zu einem eindrucksvollen utopistischen Arrangement.
Eben diese „Verbindung zwischen dem Kino der 20er und 30er Jahre und modernistischer Architektur“ hat den polnischen Maler Paweł Książek fasziniert. Die Arbeiten des 1973 Geborenen sind zurzeit unter dem Titel „Poelzig VS. Poelzig“ in der Berliner Galerie Żak|Branicka zu sehen. Den Ausgangspunkt für die Motive der fünf großformatigen, annähernd quadratischen Ölbilder und der zwölf etwas kleineren Fotomontagen bilden Filmsequenzen, dieKsiążek dem Schwarzweißfilm „The Black Cat“ von 1934 entnommen hat. Der Regisseur des Horrorstreifens, Edgar Ulmer, und Hans Poelzig (1869–1936) hatten sich am Filmset der Golem-Dreharbeiten kennengelernt. Im Anschluss an die gemeinsame Arbeit und beeindruckt vom Genie Poelzigs benannte Ulmer den Protagonisten von „The Black Cat“ nach dem befreundeten Architekten: Hijmar Poelzig. Paweł Książek nun montiert – inspiriert durch die Namensgleichheit des exzentrischen Architekten aus dem Film mit dem wahrhaftigen Poelzig – in seinen Bildern die Ausschnitte des Horrorfilms mit Bauten Poelzigs zu neuen Motiven zusammen.
So ragt auf einem Gemälde die Wendeltreppe aus dem Folterkeller des Films in die Foyertreppe des Berliner Hauses des Rundfunks (1929). Anderswo wachsen schemenhaft die ornamentalen Säulen- und Deckenzapfen des Berliner Schauspielhauses in eine gräulich-blaue Treppenwange und die dahinter liegende, milchige Wand aus Glasbausteinen. Eine seitlich aufgehängte Fotomontage schließlich zeigt zwei Hände, die im Begriff sind, eine Tür zu öffnen; der Künstler hat das Filmstill mit Türschloss und -griff aus einem Poelzig-Bau versehen. Ähnlich Hans Poelzigs symbiotischer Methode, architektonische Fiktion und Wirklichkeit zu verbinden, fusioniert Książek in seinen Bildern filmische Illusion und gebaute Realität zu einem eindrucksvollen utopistischen Arrangement.
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