Ausgrabungsgelände Villa Blankenheim
Lupenraum an Erlebnisstraße
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Ausgrabungsgelände Villa Blankenheim
Lupenraum an Erlebnisstraße
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Die Regionale 2010 hat sich zur Aufgabe gemacht, die römische Agrippa-Straße in der Eifel touristisch aufzubereiten. Teil davon ist das Grabungsgelände der Villa Blankenheim, das als archäologischer Park das Leben auf dem Landsitz veranschaulichen soll.
Axialität, Monumentalität und Fernsicht sind Vokabeln, mit denen heute nur wenige Architekten ihre Projekte erläutern. Eben diese Eigenschaften aber sollten als Ergebnis des von der Gemeinde Blankenheim und der Regionale 2010 ausgelobten Wettbewerbs dem Ausgrabungsort der Villa Blankenheim in der Nordeifel eingeschrieben werden, handelt es sich dabei doch um die ureigensten Merkmale des römischen Landsitzes im 2. Jahrhundert. Das Areal liegt im Ortsteil Blankenheim-Hülchrath, etwa zwei Kilometer entfernt von der römischen Agrippa-Straße, welche einst die Stadt Augusta Treverorum, das heutige Trier, und Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln, verband. Als „Lupenraum“, so bezeichnen die an der Regionale beteiligten 19 Kommunen das Impulsprojekt, soll es künftig touristisch zu Markte getragen werden.
Die im Boden verborgene Substanz der Villa, die durch mehrere Grabungen seit 1894 beeinträchtigt ist, macht dieses Anliegen nicht einfach. Zugleich ist rund ein Drittel des Areals mit Einfamilienhäusern überbaut, die ehemaligen Ausmaße der Gesamtanlage sind also nicht mehr erfahrbar. Die Teilnehmer des Wettbewerbs sollten das ehedem weithin sichtbare Hauptgebäude der an einem Hang gelegenen Villa in seiner Kubatur und die Gesamtanlage aus Gebäuden, Garten und Hof erlebbar machen, ohne die eigentlichen Grabungsfelder zu beeinträchtigen. Da das Gelände ohne Aufsichtspersonal öffentlich zugänglich sein wird, war die integrierte Besucherlenkung und -information Teil der Aufgabe. Die in Aussicht gestellten Fördermittel von 1,8 Millionen Euro sind das maximale Budget für die Realisierung, die in Abschnitten möglich sein und bitteschön keine Folgekosten produzieren sollte.
Die Jury (Vorsitz: Andreas Fritzen) kürte den Entwurf der Architekten Schneider + Schumacher, der Landschaftsarchitekten Michael Triebwetter und der Tragwerksplaner Bollinger + Grohmann einstimmig zum Sieger. Das Team platziert eine filigrane, die Länge des Hauptgebäudes darstellende Pergola aus Cortenstahllamellen unmittelbar vor den im Boden verborgenen Mauerresten, die die Jury als Neuinterpretation der Portikushalle der Villa deutete. Fenster und Türen sollen als Relief in der Rückseite dargestellt werden. Die Nebengebäude werden als begehbare Podeste gestaltet, die Ausdehnung des Areals wird mit Stelenreihen deutlich gemacht.
Die im Boden verborgene Substanz der Villa, die durch mehrere Grabungen seit 1894 beeinträchtigt ist, macht dieses Anliegen nicht einfach. Zugleich ist rund ein Drittel des Areals mit Einfamilienhäusern überbaut, die ehemaligen Ausmaße der Gesamtanlage sind also nicht mehr erfahrbar. Die Teilnehmer des Wettbewerbs sollten das ehedem weithin sichtbare Hauptgebäude der an einem Hang gelegenen Villa in seiner Kubatur und die Gesamtanlage aus Gebäuden, Garten und Hof erlebbar machen, ohne die eigentlichen Grabungsfelder zu beeinträchtigen. Da das Gelände ohne Aufsichtspersonal öffentlich zugänglich sein wird, war die integrierte Besucherlenkung und -information Teil der Aufgabe. Die in Aussicht gestellten Fördermittel von 1,8 Millionen Euro sind das maximale Budget für die Realisierung, die in Abschnitten möglich sein und bitteschön keine Folgekosten produzieren sollte.
Die Jury (Vorsitz: Andreas Fritzen) kürte den Entwurf der Architekten Schneider + Schumacher, der Landschaftsarchitekten Michael Triebwetter und der Tragwerksplaner Bollinger + Grohmann einstimmig zum Sieger. Das Team platziert eine filigrane, die Länge des Hauptgebäudes darstellende Pergola aus Cortenstahllamellen unmittelbar vor den im Boden verborgenen Mauerresten, die die Jury als Neuinterpretation der Portikushalle der Villa deutete. Fenster und Türen sollen als Relief in der Rückseite dargestellt werden. Die Nebengebäude werden als begehbare Podeste gestaltet, die Ausdehnung des Areals wird mit Stelenreihen deutlich gemacht.
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