Selbstverständlich arbeitet Ingo Maurer mit Halogen, LED und OLED. Doch für die Glühlampe und ihr warmes Licht wird der Gestalter zum Agitator gegen die Ökodesign-Richtlinie 2005/32/EG, die ein sukzessives Ausmustern der vermeintlichen Energiefresser vorschreibt. Maurer macht die Rechnung auf, dass Energiesparlampe zweifelsohne weniger verbrauchen, aber als Sondermüll entsorgt werden müssen und ihr Lichtschein als unangenehm empfunden wird.
Obwohl sein erster Leuchtenentwurf „Bulb“ (Foto: Tom Vack) die Glühlampe bereits 1966 zur poppigen Form erhob, ist er zeitgemäß geblieben. Die Affirmation „Ich bin eine Leuchte“ wohnt seinen Entwürfen nach wie vor inne, jenseits all ihrer Verspieltheiten. Als Gestalter und Hersteller in einem reizt Maurer die Form auch technisch aus. Das Bauhaus-Archiv hat ihm den Wechselausstellungsraum zur Verfügung gestellt, wo er den Blick über die Leuchten hinaus auch in den hohen Raum mit den Sheds zu lenken vermag.