Bauwelt

Digitale Transformation im urbanen Raum: drei Beobachtungen

Welche Erfahrungen machen die Städte aktuell beim Einsatz der digitalen Technologien? Darüber gibt es nur wenig belastbare Untersuchungen. Diese wären aber nötig, um die Versprechen der Anbieter digitaler Dienstleistungen zu prüfen. Braucht es mehr staatliche Regulierungen oder genügen die üblichen Aushandlungsprozesse? Der Autor macht Vorschläge zur Strukturierung der weiteren Debatte.

Text: Thierstein, Alain, München

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    Struktur des BBSR-Projekts „Neues Wissen für die Stadt“.
    Abbildung aus: ExWoSt-Studie gleichen Namens

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    Struktur des BBSR-Projekts „Neues Wissen für die Stadt“.

    Abbildung aus: ExWoSt-Studie gleichen Namens

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    Visualisierung von Anwendungsfällen in der Nutzung der Stadt.
    Grafik: Agnes Förster, Studio Stadt Region

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    Visualisierung von Anwendungsfällen in der Nutzung der Stadt.

    Grafik: Agnes Förster, Studio Stadt Region

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    Vernetzte Potentialbereiche neuer digitaler Verfahren für die Kommunen.
    Grafik: Agnes Förster, Studio Stadt Region

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    Vernetzte Potentialbereiche neuer digitaler Verfahren für die Kommunen.

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    Wissenslandschaft mit den „Säulen der Stadtentwicklung“.
    Grafik: Agnes Förster, Studio Stadt Region

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    Wissenslandschaft mit den „Säulen der Stadtentwicklung“.

    Grafik: Agnes Förster, Studio Stadt Region

Digitale Transformation im urbanen Raum: drei Beobachtungen

Welche Erfahrungen machen die Städte aktuell beim Einsatz der digitalen Technologien? Darüber gibt es nur wenig belastbare Untersuchungen. Diese wären aber nötig, um die Versprechen der Anbieter digitaler Dienstleistungen zu prüfen. Braucht es mehr staatliche Regulierungen oder genügen die üblichen Aushandlungsprozesse? Der Autor macht Vorschläge zur Strukturierung der weiteren Debatte.

Text: Thierstein, Alain, München

Aus der Perspektive der Stadtforschung erscheint die digitale Transformation als ein vielschichtiges Phänomen, über dessen Auswirkungen auf den Raum wir bisher kaum kohärente Einschätzungen besitzen. Digitale Transformation bezeichne ich als die fortschreitende Durchdringung aller Lebensbereiche durch digitale Technologien und Anwendungen – einschließlich Wohnen, Arbeiten, Mobilität, Gesundheit, Bildung oder Freizeit.
Neue wissenschaftliche und technologische Erkenntnisse jagen sich im Wochenrhythmus. Einordnende, strukturierende Studien und Wirkungsuntersuchungen sind Mangelware. Medien überbieten sich entweder mit Begeisterungsstürmen über die technologischen Zukunftschancen oder warnen eindringlich vor dem Verschwinden des Menschen in einer digitalen Welt der Algorithmen und künstlichen Intelligenz. Aber wie sollen unsere Städte und Kommunen darauf antworten?
Beobachtung 1 Die Digitale Transformation durchdringt alle Lebensweisen, individuelle und kollektive Entscheidungssituationen und nimmt Einfluss darauf, wie sich urbane Räume in Europa nachhaltig verändern.
Mit dem Projekt „Neues Wissen für die Stadt“ 1 hilft das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Kommunen, in diesem Prozess den Überblick zu behalten. Anhand zahlreicher Beispiele wird ein praktikables Vorgehen für die Verantwortlichen in Kommunen und Stadtforschung aufgezeigt; die Nutzbarkeit und Relevanz konkreter Anwendungsfälle werden systematisch untersucht.
Die Arbeit diskutiert „Risiken und Herausforderungen, die auf technischer, aber vor allem auf organisationaler Seite liegen: Die Überzeugungsarbeit, die zu leisten ist, um Menschen zum Teilen ihres Wissens, zum Schaffen von Transparenz und zur Abgabe von Kontrolle und damit letztlich von Macht zu bewegen, ist nicht zu unterschätzen“ 2. Die Autoren be­tonen, dass die große Chance einer „responsiven“ Verwaltung und Stadtplanung jedoch darin liege, durch Positiv-Beispiele die gesellschaftliche Wahrnehmung der digitalen Transformation zu beeinflussen, das Gemeinwohl zu steigern und so „gute Standards“ für die Nutzung digitaler Technologien zu setzen. Die „responsive Stadt“ stellt also dank neuer digitaler Verfahren ihren Nutzern öffentliche Leistungen flexibel und ergebnisorientiert bereit. Die Digitalisierung macht, so die Hoffnung, die Prozesse und Ergebnisse transparenter und den Einsatz von Ressourcen ebenso effektiver wie effizienter 3.
Data Mining
Daten lassen sich auf neuartige Weise sammeln, verknüpfen und auswerten. „Damit verändern sich Kommunikations- und Entscheidungsprozesse in Städten und Stadtforschung“ 2. Für die Autoren Schüller und Förster bedeutet „Digital Literacy“ also die digitale Kompetenz, zu verstehen, welcher Wert in Daten steckt und welcher Aufwand nötig ist, um daraus Wissen entstehen zu lassen.
Die BBSR-Studie erläutert dazu am Beispiel einer Reihe von „Transferfällen“ die Möglichkeiten, nutzerbezogenes Wissen über öffentliche Räume zu gewinnen und dieses in Planung und Kommunalpolitik zu nutzen. In den „Silos“ der Stadtverwaltung – damit ist die sektorale Organisationsstruktur gemeint – schlummern Daten, Know-How und Motivationen, die identifiziert, zusammengetragen und mit Hilfe technologiegestützter Verfahren ins Gespräch gebracht werden können.
Die Frage einer „Digital Literacy“, also der Wertschöpfung aus Daten, ist auch Teil der Studie „Big Data und Crowd Data“ für die Berliner Stadtentwicklungsplanung“, in der es heißt: „Es ist davon auszugehen, dass sich Big Data rasant weiter entwickeln wird, mit wachsenden Datenmengen sowie verbesserten Analysemethoden in der Datenauswertung. [...] Die Betrachtung der Nutzungsmöglichkeiten in der Stadtentwicklungsplanung steht dabei im Kontext eines größeren gesellschaftlichen Diskurses um Datennutzung, Datenschutz und Privatsphäre“ 4. „Big Data“ wird in dieser Studie verstanden als unterschiedlich vielfältige, dynamische und/oder unstrukturierte private oder öffentliche Datenströme mit unklarer Vertrauenswürdigkeit. Dabei werden drei Typen von Big Data unterschieden, die auf nutzergenerierten, transaktionsgenerierten und sensorgenerierten Daten basieren.
Wird es besser?
Macht die digitale Transformation alles besser, schneller und rationeller? Der Alltagsgebrauch lehrt uns meist anderes: Lebensqualität entsteht nicht alleine durch technologische Vernetzung und ökonomisches Wohlergehen, sondern durch die Identifikation mit der eigenen Tätigkeit, der Interaktion mit seinem persönlichen Umfeld sowie mit der Weise, wie die gebaute Umwelt den Menschen «willkommen» heißt. Diese Aneignungsprozesse stehen in der Debatte um Digitale Transformation meist hinten an.
Beobachtung 2 Die Auswirkungen der digitalen Transformation zeigen sich in sehr unterschiedlichen Formen, Ausmaßen und in verschiedenen räumlichen Maßstäben. Am Ende findet sie immer in konkreten Räumen statt.
Städte sind die Wiege des kreativen Tuns von Menschen. Als ökonomische und institutionelle Treiber sind Stadträume unabdingbar für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaften. „Stadt“ ist ein komplexes Phänomen von skalenübergreifenden technischen, sozialen und ökonomischen Netzen, das durch die Leistungsfähigkeit der technischen Infrastruktur und der dazu gehörenden sozialen Interaktion definierbar ist.
Die Versprechungen für unsere ‚smarten‘ Städte begannen als Projekt von Eliten. Die Akteure stammen dabei vorwiegend aus der zentralisierten Verwaltung, aus der leistungsstarken Industrie und aus Interessengruppen: Big Government, Big Business, Big Advocacy. Das hoheitliche Handeln des Staates häuft enorme Datenbestände an. Mangels eigener ‚Big Data Kompetenz‘ stoßen mittlerweile die globalen Technologie- und Werbeplattformen wie Alibaba, Amazon, Alphabet, Apple, Facebook und Microsoft in die Lücke. Sie bieten Städten an, durch digitale Technologie – angetrieben durch ‚Blockchain‘, Mathematik und Kryptographie – die staatlichen Datenbestände mit den privaten zu vernetzen und so ‚Stadt‘ in Echtzeit zu steuern: der Stadtraum soll produktiver und effizienter werden. Unheilige Allianzen entstehen: Kommunen wollen ‚smarter‘ und beweglicher werden, mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck; Digitalisierung erhöhe soziale Inklusion in urbanen Räumen.
Wissenschaftliche Studien gehen heute davon aus, dass die digitale Transformation den erlebten Stadtraum verändert, getrieben durch eine komplexe Wechselwirkung von individuellen Nutzungsanwendungen und infrastrukturellen, rückkoppelnden Systemen. Wie summiert sich aber individuelle Nutzung digitaler Tools zu stadträumlichen Veränderungen: Eins knüpft sich linear ans nächste, das Ergebnis wird die Summe der Handlungen im Raum? Beginnend vor der eigenen Wohnung, dem Haus, dem Block, dem Quartier, sich auf die ganze funktionale Stadt ausbreitend und letztlich räumlich ausgedehnte, polyzentrische städtische Strukturen umspannend? Nicht linear, aber systemisch können wir den Diffusions- und Durchdringungsprozess der digitalen Technologien in den und mit dem urbanen Raum begreifen. „Stadt“ kann als ein komplexes Phänomen von Netzen begriffen werden, welches durch die Leistungsfähigkeit der technischen Infrastruktur und der dazu gehörenden sozialen Interaktion definierbar ist 5. Das konzeptionelle Gerüst von „räumlich verankerten Wertschöpfungsprozessen und –systemen“ zeigt uns einen analytischen Weg.
Damit erkennen wir, welche wertschöpfenden Tätigkeiten von wem und an welchem Standort ausgeführt werden. Die Einbindung und Verknüpfung dieser unterschiedlichen Funktionen im Raum zeigen uns die nicht-sichtbaren Netzwerke der Wertschöpfungsketten. Verräumlichen wir standortgenau diese Kettenelemente und überlagern wir unterschiedliche Arten von Tätigkeiten im Raum, so entstehen räumlich erkennbare Wertschöpfungssysteme, die sich in urbane Hierarchien übersetzen lassen 6. Die funktionale Ordnung, wie also Städte zueinander in Beziehung stehen, dient als Ausgangslage um zu fragen: Wie wird sich die digitale Transformation auf die unterschiedlichen Wirtschaftsbereiche (z.B. Online-Handel auf stationären Handel) auswirken? So können wir die ungefähre ‚Anfälligkeit‘ der Nutzfunktionen im Raum abschätzen und als Ergebnis auf die Veränderung urbaner Hierarchien beziehen. Nicht mehr der rein geografisch verstandene Stadtraum – und davon bleiben Städtebau und Architektur nicht unberührt –, sondern der relationale Raum, metaphorisch die Löcher in einem Netz, sind zum dominierenden Raumverständnis für die Wirkung von der digitalen Transformation geworden.
Beobachtung 3 Die Digitale Transformation verändert den Raum in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Expansive und emanzipatorische Vorgänge treffen auf retardierende und träge Prozesse. Diese Transformationen, die simultan, aber in unterschiedlichen Geschwindigkeiten stattfinden, stellen die Steuerung- und Sinngebungshoheit der planenden öffentlichen Hand in Frage.
Beängstigende Veränderungsgeschwindigkeit trifft auf pfadgebundene Trägheit großer technischer, sozialer und institutioneller Systeme. Drei Beispiele verdeutlichen diese im System eingebaute Trägheit. Die Erneuerung des Gebäudebestandes in Städten verläuft schleppend wegen der beabsichtigten Langlebigkeit von Bauten: pro Jahr kommen ein bis zwei Prozent neue Wohnungen mit aktuellem Energieverbrauchsstandard hinzu. Das Bildungssystem hat eine Durchlaufzeit von zwanzig Jahren, bis die Generation der ‘Digital Natives’, ihre Leichtfüßigkeit im Umgang mit digita­-ler Transformation später in entscheidungsbefugten Führungspositionen wieder in die Lernprozesse von privaten und öffentlichen Organisationen einbringen. Die Erneuerung von technischen Ver- und Entsorgungssystemen, wie Wasser, Strom, Gas, Fernwärme, Müllentsorgung, Verkehr sind wenig aus gutem Grund eher beständig, wenig flexibel und kennen lange Amortisationsfristen. Zusammengenommen schaffen diese Ungleichzeitigkeiten schwer abschätzbare räumliche Wechselwirkungen. Solche Ungewissheiten, meist gepaart mit knappen kommunalen Finanzhaushalten, erzeugen in der Politik und der Verwaltung sehr unterschiedlich greifbare und vorstellbare alternative Zukunftsvorstellungen. Wo und wann entstehen kritische Massen von sichtbar andersartigen Nutzungen im Raum, so dass Verhaltensänderungen einsetzen können und neuartige Angebote ‘plötzlich’ die Nachfrage an diesen ‘Kipp-Schwellen’ ihrerseits beflügeln? Die digitale Transformation erzeugt eine irritierende Überlagerung von Trägheit in der spürbaren Beschleunigung und von Widerständen im Zukunftsoptimismus.
Und nun?
Wie agiert die öffentliche Hand in dieser überhandnehmenden Unübersichtlichkeit? Kann wirksame Steuerung der städtischen Entwicklung nur noch in Aushandlungsprozessen von Staat, Privaten und Zivilgesellschaft gedacht werden? Oder kommt es zuerst zu einer Welle von mehr oder weniger strikten Regulierungen, die dem Eindringen von digitalen Anwendungen einen Riegel vorschieben, um dann erst in einem zweiten Schritt in ein „kreativeres Geben und Nehmen“ überzugehen?
Technologische Kenntnisse sind Grundvoraussetzung, aber Lernprozesse scheinen der entscheidende Erfolgsfaktor für die digitale Transformation in den Städten zu sein: individuelles Erlernen und Ausprobieren von „Digital Literacy“ braucht das organisierte Lernen in Stadtverwaltungen und privaten Firmen. Das BBSR hat in diesem Zusammenhang zwei „Reallabore“ angestoßen 1. Konkret sollen die zwei Modellkommunen Cottbus und Oldenburg parallel in Verwaltung – als Urban Data Labs – sowie in der Zivilgesellschaft – als Civic Data Labs – testen, welches überhaupt relevante Fragen für die Kommune sein könnten. Am Anfang steht also Grundlegendes: Wo und wie sind unsere kommunalen Daten gelagert? Wie können sie vereinheitlicht und zugänglich gemacht werden, um über ein ‚kommunales Data Warehouse’ erst die Möglichkeit zu schaffen, bestimmte interessante Fragen zu analysieren? Welche Fragen können uns als Kommune interessieren, die wir bisher mit existierenden Datengrundlagen nicht erkennen konnten und erst mit neuen Instrumenten der Datenanalyse und Visualisierung ansprechen können? In diesen Lernlaboren werden Anregungen und Impulse für Themen entwickelt und konkrete Vorgehensweisen zur vernetzten Datennutzung ausprobiert.
Sechs Fragen
Die Auswirkungen der digitalen Transformation auf das urbane Leben und den städtischen Raum werden noch lange ambivalent diskutiert werden. Für die weitere Debatte im Zuge der Anwendung in der Stadtentwicklung schlage ich vor, individuelle Antworten auf folgende sechs Fragen zu suchen:
1. Beschäftigen wir uns zuerst mit der Frage der Temporalität der digitalen Transformation. Was wissen wir wirklich über kurzfristige, mittel- und langfristige Wirkungen? Und was bedeutet langfristig, wenn wir den Beginn der Digitalisierung mit der Entwicklung des Buchdruckes gleichsetzen?
2. Folgen wir den Wirkungen der Digitalisierung auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen – angefangen von unserem Wohnumfeld und der Nachbarschaft bis hin zu Vernetzungswirkungen, die wir gleichzeitig global feststellen können?
3. Berücksichtigen wir ausreichend die Art und Herkunft der Daten, Big Data und Crowd Data, dem Rohstoff der digitalen Transformation?
4. Unterscheiden wir die datenanalytischen und bildgebenden Verfahren mit denen Daten, die in Informationen umgewandelt werden und die dann in Wissen für Problemlösungen transformiert werden?
5. Ordnen wir die digitale Transformation nach aufsteigendem Grad der Komplexität der Wertschöpfung, die mit dem Sammeln und Ordnen, dem Bewerten und dem Auswählen einhergeht?
6. Analysieren wir die digitale Transformation nach der Struktur und Größe der beteiligten Akteure, wie z.B. Individuen, Haushalte, klein- und mittelgroße Unternehmen, internationale Großunternehmen, Gebietskörperschaften, Verwaltungseinheiten, zivilgesellschaftliche Gruppen oder Nicht-Regierungsorganisationen?
Aktuell sind die Wirkungen der digitalen Transformation auf den Raum noch weitgehend unerforscht und im Ergebnis widersprüchlich. Hoffnungen und Befürchtungen überlagern sich. Klar scheint, dass ohne technologische Kompetenz – Digital Literacy 8 – auch keine wirksame Debatte über Verantwortung geführt werden kann. In europäischen Städten ist die Tradition der zivilgesellschaftlichen Aushandlungsprozesse und des öffentlichen Raumes präsent. Zur produktiven Gestaltung unserer urbanen Räume müssen wir unsere Daten nutzen, Algorithmen kennen, verstehen und einsetzen; sie ersetzen aber kein Vertrauen und den direkten persönlichen Austausch in kritischen Phasen der Stadttransformation. Technik ist notwendig, erst organisationaler Wandel kann breit abgestützte Transformation schaffen. Die elegantesten Anwendungen finden wenig Widerhall, wenn urbane Räume nicht lebenswert und erlebbar gestaltet sind.
1 BBSR: Smart Cities – Digitale Lernlabore: Daten und Medienkompetenzen. URL: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/FP/ExWoSt/Studien/2015/SmartCities/digitale-lernlabore/start-node.html, Zugriff: 17.8.2018.
2
Förster, Agnes und Katharina Schüller (2017): Von Selbstoptimierung und Stadtoptimierung. Schaffen Nutzer und IT die Stadtplanung ab? In: Informationen zur Raumentwicklung 1(2017), 122-135.
3
Goldsmith, Stephen und Susan Crawford (2014): The responsive City: engaging communities through data-smart governance. San Francisco: Wiley.
4
Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Wohnen, Referat Stadtentwicklungsplanung (Hrsg) (2017): Big Data und Crowd Data für die Berliner Stadtentwicklungsplanung. Bearbeitung: EBP Schweiz AG, EBP Deutschland GmbH. Zürich, Berlin.
5
Thierstein, Alain (2016): Missverständnis oder Königsweg? In: Die Volkswirtschaft - Das Magazin für Wirtschaftspolitik (07), 10–14
6
Lüthi, Stefan, Alain Thierstein und Michael Bentlage (2013): The Relational Geography of the Knowledge Economy in Germany. On functional urban hierarchies and localised value chain systems. In: Urban Studies 50(2), 276-293.
7
zu Abbildung Stadtnutzung/Schüller, Katharina, Agnes Förster, Alain Thierstein und Matthias Ottmann (2018): Gamification, Prognosemärkte, Wikis & Co: Neues Wissen für die Stadt? Serie: Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt). Bonn: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
8
Schüller, Katharina und Agnes Förster (2017): Digital Literacy für die Stadt. In: Informationen zur Raumentwicklung 1 (2017), 108–121.

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