Bauwelt

Fragen und Antworten

Text: Friedrich, Jan, Berlin; Stumm, Alexander, Berlin

Fragen und Antworten

Text: Friedrich, Jan, Berlin; Stumm, Alexander, Berlin

„Ende August jähren sich die Olympischen Spiel in München zum 50. Mal, haben wir das auf dem Schirm?“ „Klar, haben wir!“ Es gibt solche Jubiläen, da wird in der Redaktion lange im Voraus darüber gesprochen, dass man sich der Sache wird annehmen müssen. Was nicht gleichzeitig bedeutet, dass man auch schon so lange im Voraus weiß, wie genau man es anpacken wird. 50 Jahre Münchner Olympiastadion, schön und gut, aber ist dazu nicht alles gesagt? Kann nicht je­-der spätestens seit dem Bauko-Seminar im Hauptstudium die Seilnetzknoten rauf und runter zählen? Uns wurde irgendwann klar, dass wir Olympia 1972 vor allem mit dem Blick von heute betrachten wollen, im Sinne eines „Learning from“. Und es stellte sich heraus, dass eine Menge zu lernen ist: Wenn man sich die Genese des Projekts näher anschaut, den Fokus einmal stärker auf die Landschaftsplanung im Olympiapark oder die Wohnqualitäten des Olympiadorfs richtet, dann ist es frappierend zu sehen, für wie vie­le architektonische, städtebauliche und gesellschaftliche Fragen vor 50 Jahren in München Antworten gefunden wurden – Antworten auf Fragen, über die wir heute wieder lebhaft diskutieren und oft meinen, noch keine Lösungen zu kennen.
50 Jahre Olympische Spiele in München heißen auch, daran sei an dieser Stelle ebenfalls erinnert, 50 Jahre Olympia-Attentat. Am 5. September wurden die bis dahin „heiteren Spiele“ jäh unterbrochen, als palästinensische Terroristen elf israelische Sportler als Geiseln nahmen. Die Aktion endete mit der Ermordung aller Geiseln sowie mit dem Tod von fünf Geiselnehmern und eines Polizisten.
Holz-Hybrid
Der Baustoff Beton ist ob seines energie- und CO2-intensiven Bindemittels Zement in der Kritik. Beim klimagerechten Bauen gelte es, so die Forderung nicht nur einer jungen Generation um Architects for Future, gänzlich auf Beton zu verzichten. Holz-Hybrid geht eine andere Richtung. Die Grundidee ist, dass nicht der Werkstoff Holz mit seinen hervorragenden Fähigkeiten, Treibhausgase zu binden, die Lösung für die Klimakrise ist, sondern der möglichst schonende Umgang mit Ressourcen. Man verwendet also den für die Anforderungen (z.B. Tragverhalten) jeweils optimalen Baustoff, um insgesamt weniger Material zu verbrauchen. Denn Wälder sind zwar nachwachsend, aber nicht unendlich. Die Gleichung lautet: Beton in Maßen = Nachhaltigkeit. Ob sie aufgeht, rechnen wir anhand der Projekte Dante 2 in München von Florian Nagler Architekten, Edge Südkreuz in Berlin von Tchoban Voss Architekten und einem Wohn- und Arbeitshaus in Montana von Barkow Leibinger nach.

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