Im Umlauf
Ein Haus ist ein Zwischenstand, die Elemente, aus denen es besteht, verändern sich. Das Team des Japanischen Pavillons begleitet sie ein Stück ihres Wegs.
Text: Sturm, Hanna, Leipzig
Im Umlauf
Ein Haus ist ein Zwischenstand, die Elemente, aus denen es besteht, verändern sich. Das Team des Japanischen Pavillons begleitet sie ein Stück ihres Wegs.
Text: Sturm, Hanna, Leipzig
Ein einfaches Wohnhaus in Holzbauweise an einer Straßenecke. Geschlossene Rollos und abblätternder Putz erzählen von Leerstand und Japans schrumpfender Bevölkerung. Als eines von vielen wartet auch dieses Gebäude auf den Abriss. Und auf seine Entsorgung. Dazu kommt es jedoch nicht, stattdessen bringt der Kurator des japanischen Pavillons Kozo Kadowaki das Haus nach Venedig. Die Geschichte dieser architektonischen Odyssee ist so unwahrscheinlich wie wahr. Architekten und Handwerker zerlegten das Gebäude sorgfältig in seine Bestandteile. Sie untersuchten die Substanz und Geschichte jedes Gegenstands, bevor ein Frachtschiff das sezierte Haus nach Italien transportierte.
In der Ausstellung sollen die Elemente in Form von Bänken, Informationstafeln und Projektionsflächen eine neue Identität bekommen. Eine Gemeinschaftsarbeit: „Deine Handlungen gehören nicht dir allein. Jede Handlung, sei sie noch so trivial, ist das Ergebnis unzähliger kumulativer Handlungen, die aus unseren gegenseitigen Beziehungen hervorgehen. Es wäre also absurd zu behaupten, dass unsere Handlungen nur uns selbst gehören“, sagt Kozo Kadowaki. Was beim Abbau und Transport verloren ging, wird durch lokale Materialien ersetzt. Um dieses Kontinuum aus Architektur, Handwerk und Werkstoff erlebbar zu machen, bleibt der japanische Pavillon für die Dauer der Biennale eine Baustelle.
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