Wie weckt man einen schlafenden Dinosaurier?
Text: Sturm, Hanna
Wie weckt man einen schlafenden Dinosaurier?
Text: Sturm, Hanna
Dieser Frage stellten sich vier Teams des Workshops „Urban Design Hackathon“ Ende April bereits zum zweiten Mal. Im Dezember hatte Edition eins zum Warenhaus am Berliner Leopoldplatz stattgefunden (Bauwelt 26.2020). Der aktuelle Dinosaurier: Der Berliner „Mäusebunker“. Organisiert hat den Workshop die Professur Städtebau der Bauhaus-Universität Weimar unter Mitarbeit von Steffen de Rudder, Martina Jacobi, Pola R. Koch, Stefan Signer und Paula Gotthard. Er ist Teil des Programms „International Virtual Academic Collaboration (IVAC)“ des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD). Studierende der Bauhaus Universität Weimar, Aarhus School of Architecture, ENSAP Bordeaux und Estonian Academy of Arts, entwickelten am zweiten Aprilwochenende Konzepte für die Umnutzung der von Gerd und Magdalena Häns-ka entworfenen und 1981 eröffneten „Zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin“. Dieser nach Abriss-Sorgen seit Januar als Denkmal geführte brutalistische Betonbau, geht ohne viel Phantasie als Architektur gewordener T-Rex durch. Wie dem Dinosaurier scheint dem leergefallenen Koloss sein Körperbau zum Verhängnis geworden zu sein. Zu behäbig, zu groß, zu unflexibel. Dass Größe aber in diesem Fall auch Potential für Gestaltungsspielräume birgt, zeigen die Arbeiten der Studierenden.
Die Entwürfe der aus den Universitäten zusammengelosten Teams, verändern die Architektur kaum. Sie füllen vielmehr das Vorgefundene mit Angeboten für die Öffentlichkeit und verhandeln Möglichkeiten eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt. So versorgt im Projekt „Bio Bunker“ der Gruppe „Brutal Five“ ein riesiges, vom benachbarten Kanal gespeistes Aquarium, Gemüsebeete mit Nährstoffen und fordert zum Nachdenken über biologische Kreisläufe auf. Der Entwurf „Common Sense“ von Team „Three-Rex“ verwandelt das Innere des Reptils in eine Erlebniswelt, deren Räume die sinnliche Wahrnehmung und Urteilskraft der Besucher schärfen sollen.
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