Bauwelt

Schwieriges Erbe der autogerechten Stadt

Hamburger Ideenwett­bewerb für Parkhausumnutzung

Text: Mijatović, Maja, Hamburg

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Für Menschen statt für Autos: So könnte ein Kulturzentrum Neue Herrlichkeit aussehen.
Illustration: Christine Feistl und Lisa Schmidt

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Für Menschen statt für Autos: So könnte ein Kulturzentrum Neue Herrlichkeit aussehen.

Illustration: Christine Feistl und Lisa Schmidt


Schwieriges Erbe der autogerechten Stadt

Hamburger Ideenwett­bewerb für Parkhausumnutzung

Text: Mijatović, Maja, Hamburg

Mit der Klimakrise und dem Wohnraummangel in Großstädten drängt sich zunehmend die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Parkhäusern in den Vordergrund. Als Relikte einer autogerechten Stadtplanung stehen diese für einen obsolet werdenden Bautypus, der allerdings Umbaupotenziale in sich birgt. Welche Möglichkeiten der Umnutzung bieten sich an, um aus einem Parkhaus einen aktivierenden Stadtbaustein für das Quartier zu kreieren?
An diesem Punkt knüpft der 7. Bülau-Wett­bewerb in Hamburg an, der 2020 von der Patriotischen Gesellschaft ausgelobt wurde. Gegenstand war das Parkhaus Herrlichkeit, das in der Nähe des Rathauses zwischen Alsterfleet und Rödingsmarkt liegt. Mit der Entwicklung der Hafencity und dem Engagement lokaler Initiativen rückte der über viele Jahre vernachlässigte Stadtabschnitt in die Aufmerksamkeit der Behörden.
Mit dem Wettbewerb wurde nun eine erste Auseinandersetzung mit dem Parkhaus angestoßen: Welche Weiterbaupotenziale besitzt das Gebäude? Und welche Maßnahmen sind notwendig, um daraus einen Ort zu gestalten, der eine sinnvolle Erweiterung in einer sich zunehmend verändernden Nachbarschaft bildet? Die 36 Lösungsvorschläge des studentischen Wettbewerbs hat das Museum für Kunst und Gewerbe in einer kleinen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Jury vergab unter rund 50 Vorschlägen drei Preise und drei Anerkennungen mit einer Preishöhe von insgesamt 9500 Euro. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind Studierende der TU Berlin, TU Braunschweig und der RWTH Aachen. Studierende der TU Dresden, TU Berlin und Bauhaus-Universität Weimar erhielten eine Anerkennung.
Die Beiträge verfolgen unterschiedliche Ansätze: So öffnet sich der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Beitrag als umgenutztes Kultur- und Bildungszentrum mit Theater- und Konzertsaal sowie Sport- und Gastronomieflächen in das Quartier. Der zweite Preis sieht eine Durchmischung des Gebäudes mit Maisonette-Wohnungen in den oberen Geschossen und Nahversorgern, Büros und kulturellen Nutzungen sowie einer Markthalle in den unteren Geschossen vor. Auch Themen wie etwa Urban Farming oder das Prinzip von Sharing Economies haben die Studierenden einfließen lassen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann solche Umnutzungen in Hamburg und in anderen Städten erprobt werden.

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