Kulturelle Infrastruktur
Boris Schade-Bünsow warnt davor, dass Bildung und Kultur nicht auf der Strecke bleiben dürfen, wenn das Geld in Straßen und Brücken fließt
Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin
Kulturelle Infrastruktur
Boris Schade-Bünsow warnt davor, dass Bildung und Kultur nicht auf der Strecke bleiben dürfen, wenn das Geld in Straßen und Brücken fließt
Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin
Mit seiner Unterschrift unter die Grundgesetzänderung besiegelte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein in der Bundesrepublik bisher einmaliges Schuldenpaket. Mit einem Sondervermögen von mehr als 500 Milliarden Euro kann, wird und soll in den kommenden zwölf Jahren in die Infrastruktur investiert werden. Brücken, Straßen, Schienen und andere Verkehrswege stehen auf dem Wunschzettel, dazu Energienetze und digitale Infrastruktur. 100 Milliarden sollen dem Klimaschutz gewidmet werden, dieses Geld erhalten die Bundesländer. Lobbyisten bringen sich in Stellung, die Planungskapazitäten von Bundes- und Landesbehörden werden infrage gestellt. Dazu besteht Unsicherheit, ob die Industrie und die Handwerkerinnen und Handwerker die vielen möglichen neuen Aufträge überhaupt bewältigen können. Insgesamt herrscht Goldgräberstimmung, nur wagt keiner das auszusprechen.
Die Frage nach der Investition in die kulturelle Infrastruktur, also Investitionen in Schulen, Universitäten, Museen, Institutionen für Kunst, Musik, Sprache oder Literatur und andere Bildungseinrichtungen geht leider unter. Dabei legen wir genau hier die Grundlage für die Wirtschaftskraft unseres Landes in der Zukunft. Nur hervorragend ausgebildete junge Menschen können die Wertschöpfung und Produktivität erzeugen, die uns in den vergangenen Jahren fehlte und die wir benötigen, um die Zinsen und die Tilgungsleistung zu bewältigen, ohne das eine erneute Rezession droht. Zusätzlich brauchen wir Bildungsinfrastruktur für die Integration der schon heute fehlenden Fachkräfte und Menschen, die in der Pflege und anderen Dienstleistungsberufen arbeiten wollen. Und schließlich benötigen wir kulturelle Infrastruktur für die politische Bildung, um antidemokratischen Kräften mit Aufklärung entgegenzuwirken. Gelingt das alles nicht, wird das Schuldenpaket zum Damoklesschwert, dem zuerst unsere Wirtschaftskraft und dann unsere freiheitlich demokratische Wertegemeinschaft zum Opfer fällt. Investitionen in Bildung und in die kulturelle Infrastruktur sind aber genau das, was wir folgenden Generationen schulden.
Die Frage nach der Investition in die kulturelle Infrastruktur, also Investitionen in Schulen, Universitäten, Museen, Institutionen für Kunst, Musik, Sprache oder Literatur und andere Bildungseinrichtungen geht leider unter. Dabei legen wir genau hier die Grundlage für die Wirtschaftskraft unseres Landes in der Zukunft. Nur hervorragend ausgebildete junge Menschen können die Wertschöpfung und Produktivität erzeugen, die uns in den vergangenen Jahren fehlte und die wir benötigen, um die Zinsen und die Tilgungsleistung zu bewältigen, ohne das eine erneute Rezession droht. Zusätzlich brauchen wir Bildungsinfrastruktur für die Integration der schon heute fehlenden Fachkräfte und Menschen, die in der Pflege und anderen Dienstleistungsberufen arbeiten wollen. Und schließlich benötigen wir kulturelle Infrastruktur für die politische Bildung, um antidemokratischen Kräften mit Aufklärung entgegenzuwirken. Gelingt das alles nicht, wird das Schuldenpaket zum Damoklesschwert, dem zuerst unsere Wirtschaftskraft und dann unsere freiheitlich demokratische Wertegemeinschaft zum Opfer fällt. Investitionen in Bildung und in die kulturelle Infrastruktur sind aber genau das, was wir folgenden Generationen schulden.
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