Casa in Bétera
Das neue Heim einer vierköpfigen Familie würdigt traditionelle Materialität und Handwerkskunst. Ein von Flexibilität geprägtes Konzept macht es zu einem Zuhause für ein ganzes Leben.
Text: Lang, Marietta, Berlin
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Der gesamtheitliche Entwurfsansatz verknüpft ...
Foto: Mariela Apollonio
Der gesamtheitliche Entwurfsansatz verknüpft ...
Foto: Mariela Apollonio
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... den Innen- mit dem Außenraum.
Foto: Mariela Apollonio
... den Innen- mit dem Außenraum.
Foto: Mariela Apollonio
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Durch Schiebewände und Jalousien wird der Innenraum gegliedert.
Foto: Mariela Apollonio
Durch Schiebewände und Jalousien wird der Innenraum gegliedert.
Foto: Mariela Apollonio
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Sind die Elemente geöffnet, ...
Foto: Mariela Apollonio
Sind die Elemente geöffnet, ...
Foto: Mariela Apollonio
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... entsteht ein Raumkontinuum.
Foto: Mariela Apollonio
... entsteht ein Raumkontinuum.
Foto: Mariela Apollonio
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Hugo Mompó arbeitet in Valencia und Mannheim.
Foto: Sebastian Weindel
Hugo Mompó arbeitet in Valencia und Mannheim.
Foto: Sebastian Weindel
Unscheinbar wirkt das Haus von außen. Halb verborgen liegt es hinter einer rohen, unverputzten Betonsteinmauer. Gelangt man hinter die Mauer verändert sich die Wahrnehmung rapide, und unvermittelt wandern die Gedanken Richtung Urlaubszeit, Faulenzerei am Pool und dem Gefühl nackter Füße auf sonnengewärmten Terrakottafliesen.
Seit einem Jahr ist dieser Urlaubstraum in einer Urbanización unweit des Stadtzentrums von Bétera, einer Stadt in der Provinz Valencia, inzwischen das Zuhause einer vierköpfigen Familie. Im Osten ist das Meer, im Norden die Bergkette der Serra Calderona nicht weit.
Die Eltern von zwei Kindern hatten keine überbordenden Anforderungen an ihr neues Heim und ließen Hugo Mompó – einem Freund von Freunden, der sowohl in Spanien, als auch in Deutschland als Architekt arbeitet – Raum für seine Ideen. Vor allem die Aspekte Flexibilität und Materialität wurden für das Konzept des Hauses am Ende entscheidend. Ein Haus zu entwerfen, das sich den Anforderungen und Bedürfnissen des Familienlebens im Laufe der Jahre anpassen kann, erkor Mompó zum primären Ziel. Benötigt die Familie derzeit noch drei bis vier Zimmer, so wird sich dieser Bedarf in zehn, fünfzehn Jahren, wenn die Kinder erwachsen und ausgezogen sind, verkleinern.
Nur 125 der 500 Quadratmeter großen Grundstücksfläche durften laut Vorschrift bebaut werden. Aufgeteilt auf acht identisch große Volumina und unter Berücksichtigung der Himmelsrichtungen entstand der Grundriss des Hauses, in dem lediglich zwei der acht Räume aufgrund der Installationen festen Nutzungen von Küche und Badezimmer zugeordnet sind. Alle anderen Räume sind auf Wandel angelegt. Schiebewände mit Akustikpaneelen und Jalousien aus Holz sorgen bei Bedarf für Ruhe und Privatsphäre, statt durch einen Haupteingang ist der Zugang zum Haus über jedes einzelne Zimmer möglich.
Grundmodul des Hauses ist die Keramikfliese von 24 x 11,5 Zentimetern, womit deutlich wird, wie elementar das Material in diesem Konzept ist. Eine präzise ausgewählte und bewusst reduzierte Materialpalette durchzieht das gesamte Haus. Die Keramik ist Protagonist und verweist auf die lange Tradition in und um Valencia. Sowohl die Keramikziegel der Wände, als auch die Terrakottafliesen am Boden wurden in einer kleinen Fabrik im Umland per Hand auf das entsprechende Maß zugeschnitten. Lediglich die gewölbten Keramikelemente an der Decke stammen von der Baleareninsel Mallorca.
Auch wenn es im Januar mit einer durchschnittlichen Außentemperatur von 10 Grad Celsius mitunter kühl werden kann, spielt sich ein Großteil des Lebens im Laufe des Jahres draußen ab. So scheint es nicht überraschend, dass bei der Entwurfskonzeption auch der Zwischenraum von Innen und Außen Beachtung fand: Die Terrasse liegt gen Süden und lässt sich sowohl horizon-tal als auch vertikal mit Jalousien begrenzen.
Ist während der Sommermonate vor allem der Schutz vor der Sonne wichtig, erlauben die geöffneten Lamellen im Winter, dass die Sonne ins Haus scheint. Auf eine Klimaanlage konnte verzichtet werden, da die allseitigen Öffnungen eine natürliche Luftzirkulation ermöglichen – lediglich eine Fußbodenheizung sorgt für zusätzliche Wärme im Winter. Am Ende entstand so ein weitgehend autarkes Haus mit hoher Energieeffizienz.
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