Bauwelt

Erweiterung des Parkhotels Holzner in Oberbozen


Respekt vor dem Bestand


Text: Stock, Wolfgang Jean, München


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    Erweiterung entlang der Hangkante: Die architektonische Hauptrolle spielt weiterhin der Jugendstilbau aus dem Jahr 1908.
    Foto: Simone Bossi

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    Erweiterung entlang der Hangkante: Die architektonische Hauptrolle spielt weiterhin der Jugendstilbau aus dem Jahr 1908.

    Foto: Simone Bossi

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    Der neue Osttrakt ist weitgehend in den Hang eingeschoben. Auf seinem Dach: ein Tennisplatz.
    Foto: Gustav Willeit

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    Der neue Osttrakt ist weitgehend in den Hang eingeschoben. Auf seinem Dach: ein Tennisplatz.

    Foto: Gustav Willeit

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    Der Wellnessbereich im unteren Geschoss wird über einen naturnah gestalteten Lichthof belichtet.
    Foto: Simone Bossi

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    Der Wellnessbereich im unteren Geschoss wird über einen naturnah gestalteten Lichthof belichtet.

    Foto: Simone Bossi

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    Foto: Simone Bossi

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    Foto: Simone Bossi

Schon im späten 19. Jahrhundert war Südtirol ein beliebtes Reiseziel. Ein Markstein war 1878 die Eröffnung des Südbahnhotels in Toblach, des ersten alpinen Großhotels in der Habsburgermonarchie. Dreißig Jahre später wurde das heutige Parkhotel Holzner auf dem Ritten fertiggestellt, auf dem Hausberg von Bozen. Das im alpinen Jugendstil errichtete Gebäude hieß ursprünglich Hotel Oberbozen, weil es eigens für die seinerzeit von Bozen heraufführende Rittnerbahn erbaut wurde. Das Bahnhofshotel, das der später entstandenen Gemeinde ihren Namen gab, stand zunächst als Solitär auf der klimatisch angenehmen Hochfläche. Heute dient das von der Familie Holzner in vierter Generation geführte Haus noch immer der Sommerfrische. Die frühere Schmalspurbahn wurde freilich durch eine leistungsfähigere Seilbahn ersetzt, an deren Bergstation das Parkhotel steht.
Es war ein Glücksfall, dass Wolfgang Holzner die Modernisierung des stattlichen Gebäudes als „behutsames Weiterbauen“ vornehmen wollte – auch dieses Hotel steht unter „Familienschutz“. Neben der Sanierung des Bestands ging es um eine zeitgerechte Erweiterung mit neuen Funktionen. Der architekturbewusste Hotelier fand seine Partner im Büro Bergmeisterwolf. Man war sich einig, die Erweiterung der Anlage durch einen langen Osttrakt in das parkartige Gelände einzufügen. Gerd Bergmeister und Michaela Wolf plädierten für Zurückhaltung: „Im Mittelpunkt der Eingriffe steht das historische Gebäude, wobei sich das Neue zugunsten des Bestands zurücknimmt. Alt und neu gehen eine Symbiose ein und wachsen somit zu einer Einheit.“
Der neue Osttrakt, von Wolfgang Holzner voller Anerkennung als „Bergmeisterflügel“ bezeichnet, ist in seiner klaren Linienführung nur vom Garten aus sichtbar, da weitgehend in den Hang eingeschoben. Das Hauptgeschoss umfasst elf Suiten, von denen aus der Blick bis in das Weltkulturerbe der Dolomiten reicht. Wie von Bergmeisterwolf gewohnt und vom Bauherrn gewünscht, sind sowohl die Suiten als auch die Erschließungen in schlichter Modernität gestaltet. Die Atmosphäre bestimmen unterschiedliche Farben und Texturen der Oberflächen. Im Untergeschoss befindet sich ein großer Wellness-Bereich mit Behandlungsräumen, Saunen, Ruhe­räumen und einem Hamam als Herzstück. Belichtet wird der Bereich durch einen mittigen, naturnah angelegten Innenhof. Auch das Flachdach wird genutzt: Dort erstreckt sich ein Tennisplatz. Dieser Luxus hat seinen Preis – in der Hochsaison kostet ein Doppelzimmer für zwei Personen mit Halbpension bis zu 800 Euro.



Fakten
Architekten bergmeisterwolf, Brixen
Adresse Via Paese, 18, 39054 Soprabolzano BZ, Italien


aus Bauwelt 15.2024
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