Wohnhaus Huber im Weinberg in Neustift
Parallele Strukturen
Text: Stock, Wolfgang Jean, München
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Das Wohnhaus der Winzerfamilie ist im Wortsinne Teil der Kulturlandschaft aus Terrassen und Natursteinmauern über dem Eisacktal.
Foto: Lukas Schaller
Das Wohnhaus der Winzerfamilie ist im Wortsinne Teil der Kulturlandschaft aus Terrassen und Natursteinmauern über dem Eisacktal.
Foto: Lukas Schaller
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Das Haus wachse in die Landschaft hinein, so die Architekten, ...
Foto: Lukas Schaller
Das Haus wachse in die Landschaft hinein, so die Architekten, ...
Foto: Lukas Schaller
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... während gleichzeitig die Reblandschaft über das Haus hinüberwachse.
Foto: Gustav Willeit
... während gleichzeitig die Reblandschaft über das Haus hinüberwachse.
Foto: Gustav Willeit
Der Pacherhof zählt in Italien zu den angesehenen Kellereien, seine Weine wurden schon mehrfach ausgezeichnet. Durch seine Lage oberhalb des berühmten Klosters Neustift eröffnen sich von dort weite Blicke nach Brixen und ins Eisacktal. Andreas Huber, der den Pacherhof leitet, legt wie zahlreiche andere Südtiroler Winzer großen Wert auf ein markantes architektonisches Profil. Deshalb hat er über Jahre hinweg mit dem Büro Bergmeisterwolf als seinen Hausarchitekten geplant und gebaut. Unter anderem sind 2015 ein großzügig verglaster Pavillon und 2018 ein neuer Keller entstanden. Ein besonders reizvoller Auftrag war das 2015 vollendete Wohnhaus der Familie Huber. Weil sie über ausreichend Land verfügt, konnte das Haus als landwirtschaftliche „Hofstelle“ mitten in die Rebhänge gesetzt werden
Die Architekten ließen sich von folgender Überlegung leiten: „Inmitten der Natur Südtirols zu arbeiten, die oft schwierig und feindselig ist, bedeutet, dass jedes Objekt, das in sie eingefügt wird, über eine zugleich poetische und nachdrückliche Kraft verfügen muss, sich in ihr zu einem Fixpunkt zu machen.“ So fiel die Entscheidung für ein flaches Gebäude, das zum einen in der Landschaft topografisch verankert ist und andererseits aus ihr diskret herauswächst. Maßgeblich für den Entwurf waren die Terrassierungen der umliegenden Weinberge sowie eine bestehende Trockenmauer. Diese parallelen Strukturen nimmt das Wohnhaus in Lage und Gestalt auf.
Die Basis des zweigeschossigen Gebäudes prägt die verlängerte Natursteinmauer, während das zurückgesetzte Wohngeschoss durch eine Betonmauer mit rebschwarzen Pigmenten sehr zurückhaltend in Erscheinung tritt. Auch der Zugang zum Haus und die Zufahrt zur Garage sind dezent angelegt. Die Wohnebene mit fast fließend ineinander übergehenden Räumen öffnet sich durch große Fenster zum Tal. In die Raumfolge ist ein Freiplatz eingeschnitten, der in die Terrasse über dem Sockelgeschoss übergeht. Die Möblierung ist so einfach und klar wie der Baukörper, der auf der Rückseite im Hang andockt.
Je nach Jahreszeit wird das Haus anders wahrgenommen. Während der warmen Monate liegt es fast versteckt im üppigen Grün der Weinberge, im Winter hingegen erscheint es als deutliche architektonische Spur in der Kulturlandschaft. Wer nach einem exzellenten Beispiel für „landschaftsgebundenes Bauen“ sucht – diese kleine Villa, die 2020 im Inneren umgebaut wurde, ist ein Meisterstück.
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