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Und er vermehrt sich doch!

Jan Friedrich hat echtes Neuland besichtigt, geht trotz allem aber nicht davon aus, dass Vulkanismus die Bodenfrage lösen kann

Text: Friedrich, Jan, Berlin

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Jan Friedrich hat echtes Neuland besichtigt, geht trotz allem aber nicht davon aus, dass Vulkanismus die Bodenfrage lösen kann.

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Jan Friedrich hat echtes Neuland besichtigt, geht trotz allem aber nicht davon aus, dass Vulkanismus die Bodenfrage lösen kann.


Und er vermehrt sich doch!

Jan Friedrich hat echtes Neuland besichtigt, geht trotz allem aber nicht davon aus, dass Vulkanismus die Bodenfrage lösen kann

Text: Friedrich, Jan, Berlin

Boden ist nicht vermehrbar! Das ist der inzwischen allgemein anerkannte erste Grundsatz in der Debatte um die Bodenfrage. Daraus leitet sich ab, dass Boden eben nicht als Wirtschaftsgut taugt, mit dem nach den gängigen Regeln kapitalistischer Wertschöpfung zu verfahren sei. Vielerorts hat diese Erkenntnis dazu geführt, dass die öffentliche Hand öffentlichen Grund nicht mehr veräußert, sondern lediglich noch in Erbpacht vergibt. Gut so! Aber stimmt es überhaupt in dieser Absolutheit, dass Boden nicht vermehrbar ist? Zwischen dem 19. September und dem 13. Dezember 2021 ist die Landmasse der europäischen Union um immerhin 48 Hektar gewachsen. Und das nicht etwa durch Landgewinnungsmaßnahmen niederländischer Landgewinnungsspezialisten. Nein, die Natur selbst hat, wenn man so will, der EU dieses Geschenk gemacht. Wie das? Damals hatte sich, Sie erinnern sich vielleicht, in den Bergen der Kanareninsel La Palma die Erde aufgetan und 85 Tage lang Feuer, Lava, Asche und allerlei Gestein gespuckt. Auf seinem Weg hinab zum Atlantik überspülte der glühende Strom nicht nur zahllose Gebäude, Straßen und landwirtschaftliche Flächen und verwandelte dabei hunderte Hektar Land zumindest mittelfristig in eine schwarze Wüstenei (das ist die unbestreitbare Kehrseite dieses „Geschenks“ der Natur), sondern die Lava schuf, als sie das Meer erreichte und dort erhärtete, auch eine neue, mehr als drei Kilometer breite Landzunge. La Palma ist größer geworden, damit Spanien und eben die Europäische Union. Und, was das Beste ist: Bei diesem Neuland handelt es sich unbestritten um öffentlichen Grund. Was damit anzufangen ist? Das wird sich zeigen. Geologen gehen davon aus, dass es bereits in wenigen Jahren brauchbar sein könnte. Immer wieder geschieht es, dass Vulkanausbrüche neues Land entstehen lassen. Nicht immer ist jedoch so unumstritten wie auf La Palma, wem es gehört. Als 1963 dreißig Kilometer vor der Südküste Islands infolge mehrerer unterseeischer Vulkanausbrüche die 1,4 Quadratkilometer große Insel Surtsey entstand, waren drei Journalisten des Magazins Paris Match die ersten, die sie betraten – wenn auch nur 15 Minuten lang. Scherzhaft beanspruchten sie anschließend, im Stile kolonialer Entdecker, die Insel als französisches Herrschaftsgebiet.

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