Artothèque im Kloster in Mons
In diesem Jahr hat die Stadt Mons einen weiteren Kulturbau fertiggestellt: das Archivgebäude für ihre Kunstwerke in einem ehemaligen Ursulinenkloster aus dem frühen 18. Jahrhundert.
Text: Burgard, Roland, Frankfurt am Main
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Von außen wurde die Kapelle komplett saniert.
Foto: François Lichtlé
Von außen wurde die Kapelle komplett saniert.
Foto: François Lichtlé
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Innen zeigen sich an den Mauern deutlich die Spuren der Geschichte. Das Archiv befindet sich auf sechs Geschossen hinter der Wand mit der rautenförmigen Stahlkonstruktion.
Foto: François Lichtlé
Innen zeigen sich an den Mauern deutlich die Spuren der Geschichte. Das Archiv befindet sich auf sechs Geschossen hinter der Wand mit der rautenförmigen Stahlkonstruktion.
Foto: François Lichtlé
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Die Treppe führt entlang der Außenwand ins erste Geschoss.
Foto: François Lichtlé
Die Treppe führt entlang der Außenwand ins erste Geschoss.
Foto: François Lichtlé
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Seitlich schließt der Lesesaal an.
Foto: François Lichtlé
Seitlich schließt der Lesesaal an.
Foto: François Lichtlé
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Der Dachstuhl wurde freigelegt.
Foto: François Lichtlé
Der Dachstuhl wurde freigelegt.
Foto: François Lichtlé
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Archivraum
Foto: François Lichtlé
Archivraum
Foto: François Lichtlé
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Im Erdgeschoss können die Objekte virtuell abgerufen werden.
Foto: François Lichtlé
Im Erdgeschoss können die Objekte virtuell abgerufen werden.
Foto: François Lichtlé
Die Artothek ist Teil des aus fünf Kultureinrichtungen bestehenden Museumspools (Pôle muséal) von Mons, der von zentraler Bedeutung im Jahr der Kulturhauptstadt ist.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle eines Ursulinenklosters aus dem frühen 18. Jahrhundert zerstört und danach zum Möbellager umgebaut. Die Stadt Mons erwarb den Bau 2007, um hier ein zentrales Schaulager für ihre Kunstsammlungen unterzubringen. Damit hofft man, dass auch in ferner Zukunft keine Erweiterungsbauten bestehender Museen erforderlich sind. In dem Archiv, das auf sechs Geschossen untergebracht ist, können die Objekte, von der Frühgeschichte bis zur Modernen Kunst, aufbewahrt und restauriert werden, im Erdgeschoss neben der Eingangshalle kann man sie virtuell zur Ansicht abrufen und bis in die Details studieren.
Aus einem Architektenwettbewerb für den Umbau ging die Architektenpartnerschaft L`Escaut Architecture und Atelier Gigogne als Preisträger mit einem Konzept hervor, das aus meiner Sicht das Denkmalverdikt der Stadt feinsinnig ironisiert. Im Äußeren wird mit größter Sorgfalt der Zustand vor der Zerstörung perfektioniert. Im Inneren hingegen sind alle Wandlungen nach dem Weltkrieg unmittelbar ablesbar. Gegensätze wohin man schaut! Die Einbauten der fünfziger Jahre wurden zwar entfernt, aber deren Sechsgeschossigkeit beibehalten. Die neuen Einbauten verbergen die Ostwand des Kirchenschiffs und werden von einem vertikalen, leicht schräggestellten, rautenförmigen Flächentragwerk auf Distanz zur Westwand gehalten. Das macht nicht nur an der alten Mauer die Bauperioden ablesbar, sondern schafft vor allem Platz für die Treppe. Das knappe Budget von fünf Mil-lionen Euro zwang zu einer „architectura povera“, deren Einfallsreichtum den minimalen Ausbaustandard vergessen macht.
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