Im Rahmen des Aqua Metropolis Festivals wurden auf der Fläche des Nakanoshima Parks im Zentrum von Osaka für 52 Tage ein künstlicher Bambuswald und verschiedene Pavillons er­richtet.

Das Ziel des Festivals war die Wiederentdeckung der engen Verbindung der Metropole Osaka zum Wasser. Der Park liegt auf einer Insel im Tosabori, der in den größten See Japans, den Biwa-See, fließt.

Eines der Probleme am Biwa-See ist der vernachlässigte Bambuswald. Früher pflanzten die Japaner Bambus um ihre Grundstücke herum, da er für viele Dinge in ihrem Leben nützlich war. Mit der fortschreitenden Nutzung von ölbasierten Produkten wird er jedoch immer weniger verwendet. Der viele Bambus, der von den Menschen nicht mehr gebraucht wird, hat das öko­logische Gleichgewicht gestört. Um
zu zeigen, dass sich dieses Umweltpro­blem aus eigener Kraft lösen lässt, entstand der künstliche Bambuswald aus eben einem solchen Wald in der Nähe.

Wir haben uns eingehend mit den Besonderheiten des Bambus beschäftigt. Das Ergebnis unserer Studien ist eine Tragstruktur aus gebogenem Bambus mit einem Gitter aus Bambus darauf. Das Tragwerk basiert auf der Balance zwischen der Kraft des gebogenen Bambus und dem Gewicht des Gitters. Für die Verbindungspunkte wur­den nur Drähte und Seile aus natürli­chen Materialien verwendet. Nach dem Festival wurde der Bambuswald zu Papier verarbeitet.

Die sechs Pavillons für die künstlerischen Aktivitäten des Festivals wollten wir als wiederverwendbare temporäre Architektur konzipieren. Wir entwarfen dazu ein System, das je nach Nutzung unterschiedliche Grundrissfor­men annehmen kann. Es besteht aus einem Collins-Gitter aus Dreiecken und Quadraten und ist einfach auf- und abzubauen. Diese Hütten werden durch das Land ziehen und unerwartet mal hier, mal dort auftauchen.

Fakten
Architekten Ryuchi Ashizawa, Osaka

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aus Bauwelt 1-2.2011
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