Bauwelt

Häuserensemble


Die Klugen unter den Schönen


Text: Jojko, Marcin, Katowice; Nawrocki, Bartłomiej, Katowice


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    Foto: Juliusz Sokołowski

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Die Zusammenarbeit mit den Investoren begann mit einer fiktiven Grundstücksteilung. Letzt­endlich wurde die langgezogene, recht schmale Gesamtfläche in drei kleinere Baufelder unterteilt, auf denen je ein Einfamilienhaus unter Berücksichtigung unterschiedlicher Vorgaben der Bauherren wie auch unterschiedlicher Budgets entstehen sollten. Zusätzlich sollten die Häuser noch eine weitere Grundvorgabe der Bauherren erfüllen – sie sollten modern sein.
Der Entwurf in Rybnik versucht vor allem, der Frage nachzugehen: Was macht heute ein modernes Haus aus? Allein der Form wegen zu planen ist Nonsens, die Gebäudestruktur bezieht sich auf unabänderliche Standortfaktoren wie Sonneneinstrahlung, Nähe zum Wald, Lage der Zufahrt sowie Sicht auf das Baugelände von der höher gelegenen Zufahrtsstraße aus. Folglich wurden die Gebäude im südlichen Bereich des Grundstückes platziert, wodurch sich mehr Räume zum Wald hin öffnen und in der bevorzugten süd-westlichen Ausrichtung anordnen ließen. Die Pultdächer wurden als Grünflächen angelegt, durch ihre sequen­zielle Anordnung erscheinen die drei Häuser als irritierendes Landschaftselement, das in Verbindung mit der ansonsten zurückhaltenden Ar­chitektursprache der Vergänglichkeit des Zeitgeschmacks trotzen wird.
Die gleichzeitige Planung auf drei Parzellen ermöglichte ein kleines Ensemble, bei dem Form und Lage der Gebäude auf die Wohnqua­litäten der Anrainer Rücksicht nehmen: Die einzelnen Gärten sind zum grünen Dach des jeweiligen Nachbarn ausgerichtet und verknüpfen das Ensemble mit der Landschaft. Man könnte durchaus von architektonischem Altruismus sprechen.
Was die Gebäudeformen, die Dachschrägen, die Proportionen der Fensteröffnungen oder das Fassadenmaterial betrifft, weist die Hausgruppe in Rybnik sowohl Motive der Wiederholung wie auch der Vielfalt auf. So wurde ein individueller Charakter für die einzelnen Ein­familienhäuser möglich, bei gleichzeitiger Wahrung einer kohärenten Gestaltungsidee für das gesamte Bauvorhaben.
Aus dem Polnischen von Marcin Zastrożny



Fakten
Architekten Jojko+Nawrocki, Katowice
aus Bauwelt 3.2014
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