Im Bienenstock
Der Pavillon von Großbritannien auf der Expo 2015
Text: Bauer, Robert, Berlin
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Der Pavillon liegt am Ende eines Weges durch eine Wiesenlandschaft
Foto: Paul Raftery
Der Pavillon liegt am Ende eines Weges durch eine Wiesenlandschaft
Foto: Paul Raftery
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LED-Lichter bilden die Aktivität eines Bienenstocks nach.
Foto: Paul Raftery
LED-Lichter bilden die Aktivität eines Bienenstocks nach.
Foto: Paul Raftery
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Auf einer Glasplattform erleben die Besucher den kugelförmigen Innenraum.
Foto: Paul Raftery
Auf einer Glasplattform erleben die Besucher den kugelförmigen Innenraum.
Foto: Paul Raftery
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Zwischen den Wildblumen und Obstbäumen befinden sich kleine Sitznischen
Foto: Paul Raftery
Zwischen den Wildblumen und Obstbäumen befinden sich kleine Sitznischen
Foto: Paul Raftery
Eine Oase der Ruhe inmitten architektonischer Marktschreier – das war das Ziel von Wolfgang Buttress, Künstler aus Nottingham und Planer des Britischen Pavillons auf der Expo in Mailand. Im Gegensatz zu vielen anderen Architekten der Pavillons entwarf er kein prätentiöses Gebäude. Die britische Causa „Grown in Britain & Northern Ireland“ wurde nicht einfach in eine „schöne“ Hülle abgefüllt. Der Fokus auf Honigbienen und ihr Wohlergehen als Barometer für den Zustand unserer Erde wird zur künstlerischen Analogie.
Der Besucher nähert sich dem „Hive“ bei einem Spaziergang durch einen Obstgarten und eine Wiese voller Wildblumen, angelehnt an eine englische Landschaft. Dann erst bietet sich der Blick auf das Herzstück des Pavillons: Eine durchlässige, quadratische Gitterstruktur, bestehend aus 169.300 sehr feingliedrigen Aluminium- und Stahl-Elementen, wächst 14 Meter in die Höhe. Auf einer Glasplattform erleben die Besucher den kugelförmigen Innenraum, der durch Musik- und Lichteffekte die Aktivität eines realen Bienenstocks in Nottingham nachbildet. Die Struktur setzt mehr auf Eindruck und Emotion als auf plakative Inhaltsvermittlung. Als Mittelpunkt der künstlichen Landschaft steht sie wie ein Bienenstock in untrennbarer Wechselbeziehung mit dieser.
Entwickelt wurde die Gesamtstruktur des Pavillons in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Tristan Simmonds und dem Architekturbüro BDP. Um direkten Einfluss auf den Bau zu behalten, wurde die komplette Struktur in einzelnen Teilen von Stage One in York vorgefertigt und nach Mailand transportiert. Der Polemik, derer sich viele Pavillons angesichts ihres unfertigen Zustands bei der Eröffnung stellen mussten, war der britische Beitrag nicht ausgesetzt. Er war als einer der ersten fertiggestellt. Nach der Expo wird der „Bienenstock“ demontiert; er soll irgendwo im Vereinigten Königreich wieder aufgebaut werden. Somit steht auch die Weiterverwendung dieses Pavillons im Zeichen des Nachhaltigkeits-Anspruchs der Expo.
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