Bauwelt

Sportpavillon


Kategorie 6_Prototypen


Text:


  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    • Social Media Items Social Media Items

  • Bilderliste
    • Social Media Items Social Media Items

    • Social Media Items Social Media Items

Das Grundstück der neuen Sporthalle liegt in einem Ortserweiterungsgebiet westlich des Zentrums von Garrucha und umfasst Sportstätten, eine Schule sowie einen Palmengarten. Dennoch fehlte ein urbaner architektonischer Anknüpfungspunkt für die Gestaltung der Sporthalle. So fiel die Entscheidung, das Grundstück mit einer Art „Gewächshaus“ zu besetzen, das den Luftraum verhüllt.
Ein Treibhaus ist eine sparsame Konstruktion aus Stahlprofilen und Kunststoffelementen. Innen herrscht gleichförmige, gedämpfte Helle; ein schattenfreier Raum mit fließenden Übergängen, der gewissermaßen zugleich flüssig und gasförmig ist. Wir übersetzten diese Idee: Der Pavillon ist quasi eine große Luftblase in einer dop­pelten, atmenden Haut. Diese besteht aus zwei Schichten lichtdurchlässigen Polykarbonats, in die die Stahl­konstruktion (Spannweite 50 m) sowie die Haustechnik integriert sind. An den Fassaden hat diese Luftkammer eine Tiefe von 60 cm, beim Dach vergrößert sie sich auf 3 m, um die Dachträger zu umhüllen. Die Kammer ist kon­tinuierlich durchlüftet: Die Luft zirkuliert von der Oberkante der Betonmauern bis zum oberen Ende der Hülle.
Mehrere Typen von (wiederverwertbarem) Polykarbonat kommen posi­tionsabhängig zum Einsatz. Die Felder der äußeren Haut haben eine Stärke von 4 cm; die Innenseite ist nach einer Zufallsverteilung – die Sequenz wurde mithilfe eines kleinen Programms in Autocad entwickelt – grün und blau gefärbt. Dadurch ergibt sich eine Reflexion, die einen dreidimensionalen Effekt hervorruft. Die Innenschicht besteht aus mattem Polykarbonat von 1 cm Stärke mit einer Lichtdurchlässigkeit von 50%. Diese Schicht zerstreut das Licht und sorgt für eine schattenfreie Belichtung. Die Außenschicht hängt zwischen den Trägern durch und bildet so Schrägen, die zu den Dachrinnen führen, so dass Probleme beim Zusammentreffen an den Spitzen vermieden werden. Wir erzielten mit dieser Fassade eine Minderung der Innentemperatur gegenüber der Außentemperatur um 4–7 Grad und eine homogene Belichtung – eine bedeutsame Energieerspar­nis im Vergleich zu anderen Sporthallen, bei denen häufig ganztägig Kunstlicht erforderlich ist.



Fakten
Architekten elap, Roquetas de Mar
aus Bauwelt 1-2.2011
Artikel als pdf

0 Kommentare


loading
x

26.2024

Das aktuelle Heft

Bauwelt Newsletter

Das Wichtigste der Woche. Dazu: aktuelle Jobangebote, Auslobungen und Termine. Immer freitags – kostenlos und jederzeit wieder kündbar.