Bauwelt

Wohnhaus „JustK“


Kategorie 3_Lebensräume


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Die Vorgaben: geringe Grundstücksgröße, einzuhaltende Abstandsflächen und für sechs Menschen benötigter Wohnraum brachten uns dazu, das Gebäude turmartig in die Höhe zu entwickeln.
Der Schwenk der walmdach­arti­gen, mehrfach geknickten Dachform resultiert zum einen aus dem ange­streb­ten maximal möglichen Raumvolumen und der minimal notwendigen Abstands­fläche und zum anderen aus dem Wunsch der Nachbarin, die das Grundstück nur unter dieser Voraussetzung verkauft hatte, die Blickachse zum Tübinger Schloss frei zu halten.
Ober- und Dachgeschoss des Wohn­hauses werden durch einen „Südwester“ aus Dachbahnen bekleidet, um das Haus vor Wind und Wetter zu schützen. Ähnlich außen liegenden Nähten wird die Dachfolie an den Gebäudekanten zu Graten zusammengeführt und verschweißt, um sie aus der Wasserebene herauszuheben. Diese Interpretation des Gratziegels akzentuiert die Kubatur des foliengedeckten Warmdachs. Ein Tropfblech an der Traufe leitet das auf der Dachhaut anfallende Regenwasser gleich einer Hutkrempe ab.
Aufgrund der bauphysikalischen Anforderungen an Passivhäuser, der schnellen Bauzeit und Überlegungen zur Nachhaltigkeit ist das Gebäude als ein Massivholzbau ausgeführt, der die Möglichkeiten der Vorfertigung nutzt. Das Gebäude besteht aus insgesamt 136 Elementen, die ab Werk mit Falzen für die Zimmermanns- und Schreinerarbeiten sowie mit Bohrungen und Fräsungen für die Elektroinstallation versehen wurden.



Fakten
Architekten martenson und nagel theissen, Aachen/Stuttgart
aus Bauwelt 1-2.2011
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