Bauwelt

Expression gewinnt

Der Carl Bechstein Campus soll als Landmarke in der Berliner „Europacity“ Pianokultur ein Zuhause geben – was dem erstplatzierten Wettbewerbsbeitrag von Graft gelingt.

Text: Kasiske, Michael, Berlin

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    1. Preis Graft und Kre_ta Landschaftsarchitekten orientieren sich für den dritten großen Berliner Kammermusiksaal am H-förmigen Bestandsgebäude und planen einen Backsteinbau.
    Abb.: Verfasser

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    1. Preis Graft und Kre_ta Landschaftsarchitekten orientieren sich für den dritten großen Berliner Kammermusiksaal am H-förmigen Bestandsgebäude und planen einen Backsteinbau.

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    Der 500 Menschen fassende Bechstein-Saal liegt im 2. OG und ist über die gewendelte Treppenanlage im Foyer zu erschließen. Er ist konstruktiv vom Gebäude entkoppelt ausgeführt, um störende Schwingungen zu vermeiden. Abb.: Verfasser

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    Der 500 Menschen fassende Bechstein-Saal liegt im 2. OG und ist über die gewendelte Treppenanlage im Foyer zu erschließen. Er ist konstruktiv vom Gebäude entkoppelt ausgeführt, um störende Schwingungen zu vermeiden.

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    In jedem der dreißig Quadratmeter großen Ein-Raum-Apartments für Stipendiaten muss ein Flügel Platz finden können.
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    In jedem der dreißig Quadratmeter großen Ein-Raum-Apartments für Stipendiaten muss ein Flügel Platz finden können.

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    ein 3. Preis Staab Architekten und Levin Monsigny Landschaftsarchitekten setzen einen transparenten „Leuchtkörper“ auf den sich zur Straße öffnenden Klinkersockel; das Foyer wird zur Stadtterrasse.
    Abb.: Verfasser

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    ein 3. Preis Staab Architekten und Levin Monsigny Landschaftsarchitekten setzen einen transparenten „Leuchtkörper“ auf den sich zur Straße öffnenden Klinkersockel; das Foyer wird zur Stadtterrasse.

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    ein 3. Preis Kleihues +Kleihues und Schlaich Bergermann Partner formulieren mit ihren zurückversetzten Gebäudefassaden im Entrée des Platzes einen einladenden Auftakt von der Heidestraße aus. Der große Saal ist als Raum im Raum geplant, was neben massiver Stahlbetonbauteile und eingebauter Schleusen den Klang sowohl für Orchester- als auch Solistenauftritte optimieren soll.
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    ein 3. Preis Kleihues +Kleihues und Schlaich Bergermann Partner formulieren mit ihren zurückversetzten Gebäudefassaden im Entrée des Platzes einen einladenden Auftakt von der Heidestraße aus. Der große Saal ist als Raum im Raum geplant, was neben massiver Stahlbetonbauteile und eingebauter Schleusen den Klang sowohl für Orchester- als auch Solistenauftritte optimieren soll.

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Expression gewinnt

Der Carl Bechstein Campus soll als Landmarke in der Berliner „Europacity“ Pianokultur ein Zuhause geben – was dem erstplatzierten Wettbewerbsbeitrag von Graft gelingt.

Text: Kasiske, Michael, Berlin

Der Name „Bechstein“ klingt in Berlin nach: In der prosperierenden Hauptstadt Preußens begann 1853 der Bau der weltberühmten Klaviere und Flügel. Im Stadtteil Kreuzberg erinnert ein 1886 errichteter Fabrikhof an die „Pianofortefabrik C. Bechstein“, doch schon seit rund vierzig Jahren ist die Produktion ausgelagert. Gegenwärtig befindet sich die Firma im Besitz des Immobilienunternehmens Kuthe, das auch als Auslober des Wettbewerbs für die zukünftige Repräsentanz im Entwicklungsgebiet „Europacity“ auftritt.
Zur Teilnahme am nichtoffenen Realisierungswettbewerb im kooperativen Verfahren waren in Abstimmung mit der Senatsbauverwaltung sieben Büros ausgewählt worden. Rund 18.000 Quadratmeter Nutzungsfläche sollen auf einem früheren Gewerbehof unter Integration eines H-förmigen Gewerbebaus entstehen. Sowohl auf der Ostseite an der stark befahrenen Heidestraße als auch auf der Westseite entlang der abtauchenden Bahntrasse zum Hauptbahnhof wird sich der Komplex in die Baufluchten einreihen.
Aus dem Raumprogramm stechen zwei Kammermusiksäle heraus. Das greift eine Tradition auf, hatte das Unternehmen doch bereits vor über hundert Jahren eigene Konzertgebäude errichtet. Des Weiteren sieht die Auslobung das dem Verkauf gewidmete „C. Bechstein Centrum“ nebst Firmen- und Stiftungssitz ein Instrumentenmuseum, eine Akademie sowie vermietbare Büro- und Ladenflächen vor.
Das Preisgericht, dem die Büros erste Konzepte in einem Zwischenkolloquium bereits nicht anonym präsentiert hatten, war aufgerufen, „ein architektonisches Landmark“ zu finden, ein erkennbares „kulturelles Schwergewicht innerhalb des Quartiers mit Strahlkraft auch darüber hinaus.“ Unter dem Vorsitz von Jette Hopp traf das Gremium einstimmig klare Entscheidungen: Den ersten Preis erhielt das Architekturbüro Graft, jeweils einen dritten Preis Kleihues + Kleihues und Staab Architekten.
Der ungeteilte Zuspruch erklärt sich aus der vorgeschlagenen expressiven Erscheinung des Campus an der Heidestraße. Unbeschadet des Autoverkehrs weiten Graft den Eingang auf und schaffen dort den „Franz-Liszt-Platz“, die gewünschte Plaza. „Die großzügige Eingangssituation inszeniert den Zugang zu den Konzertsälen überzeugend, sodass die Besucher intuitiv in das Gebäude geführt werden“, beschreibt die Jury die weithin sichtbare skulpturale Treppe ins zweite Obergeschoss. „Die Organisation und Zuordnung der beiden Konzertsäle mit einem Foyer überzeugen grundsätzlich, sowie die Möglichkeit das Foyer auf eine Terrasse zu erweitern.“
Die Straßenfassade aus Ziegel vermittelt beiläufig zwischen den unterschiedlichen Traufhöhen der Nachbarbebauungen, ein Flugdach bindet den ganzen Komplex einschließlich des Bestands zusammen, ohne aufgesetzt zu wirken. Im Erdgeschoss befinden sich programmgemäß Ausstellung und Verkauf, das Instrumentenmuseum besetzt den Altbau. Auf der Westseite sind die Wohnungen der Stipendiaten angeordnet, die aufgrund ihrer unregelmäßigen Form wie Resonanzkörper für die am Fenster stehenden Flügel erscheinen. Schlägt hier der musikalische Vorläufer von Graft durch, der Studentenchor „A.Cantus“?
Kleihues + Kleihues sorgten mit ihrem Entrée für Kritik vom Preisgericht. „Etwas lieblos wirkt die Formung des Haupterschließungsbereiches als simple Glasfassade an der Gebäudeecke im ‚Konzertblock’,“ heißt es in der Beurteilung. Das „gläserne Herz“, wie die Architekten den Aufgang zu den Sälen bezeichnen, bildet nicht das Zentrum – es war das bestehende H-Gebäude, von welchem aus Kleihues den Komplex städtebaulich entwickelte. Auch die Wohnungen mit den in die Ecke gestellten Flügeln wirken „etwas trocken“.
„Die Materialität und Skulpturalität des Konzertbaus“ bei Staab Architekten diskutierte das Preisgericht. Der angehobene, zurückgesetzte und dank Lochblech licht scheinende Konzertsaal trage „die Corporate Identity von Bechstein in den Stadtraum“, finde aber keine Harmonie mit dem steinernen Rahmen. Die an Louis Kahn gemahnenden weiten Bögen des Erdgeschosses wirken gewollt, die in den darüber liegenden Geschossen vorgeschlagene Gewerbefassade fällt deutlich ab. Gelungen sind die Wohnungen, wo die geöffneten Flügel in die Räume klingen.
Der Realisierung des erstplatzierten Entwurfs dürfte nichts entgegenstehen. Dass Graft Ziegel ausdrucksvoll einzusetzen weiß, zeigt „Brick“ in Berlin-Schöneberg hinreichend (Heft 17.2020). Allerdings verlangen die Details, etwa zu den Öffnungen zum Foyer, einer guten Ausarbeitung, um den Eindruck einer Tapete zu unterbinden. AlsRepräsentanz eines Traditionsunternehmens sollte diese Architektur dazu beitragen, die in Berlin nicht unübliche Verklärung der Vergangenheit auf das Können der Gegenwart umzumünzen.
Nichtoffener, einphasiger Einladungswettbewerb
1. Preis (70.000 Euro) GRAFT; KRE_TA Kretschmer Tauscher Sander Landschaftsarchitekten; Arup Deutschland; HHP, alle Berlin; Arup United Kingdom
ein 3. Preis (35.000 Euro) Staab Architekten; Levin Monsigny Landschaftsarchitekten; Ifb Frohloff Staffa Kühl Ecker Beratende Ingenieure; alle Berlin; Winkels Pudlik, Beratungsgesellschaft für Regenerative Energiewirtschaft und Versorgungstechnik, Münster; Müller-BBM, Planegg
ein 3. Preis (35.000 Euro) Kleihues + Kleihues; sbp schlaich bergermann partner; brandplus, alle Berlin; Peutz Consul, Düsseldorf
Ausloberin
Arnold Kuthe Liegenschaft, in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin
Jury
Ruth Berktold, Jette Hopp (Vorsitz), Christoph Langhoff, Jakob Meyer-Rogge
Verfahrensbetreuung
a:dks plus, Berlin

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