Bauwelt

Roads and Bridges of the Roman Empire

Text: Habermann, Karl J., München

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Roads and Bridges of the Roman Empire

Text: Habermann, Karl J., München

Die Literatur über römischen Straßen- und Brückenbau ist erstaunlich vielfältig. Von anekdotenhaften Einzeldarstellungen berühmter Straßen wie der Via Appia mit ihren zahlreichen begleitenden Denkmälern über die Beschreibung der Erschließung einzelner Provinzen bis zu ausführlichen Bestandsaufnahmen oder minutiös bearbeiteten Einzelaspekten im Rahmen wissenschaftlicher Abhandlungen ist nahezu alles vertreten.
In der Regel sind es Historiker oder Kunsthistoriker, die sich hier auf den Weg machen.
Bei Titeln mit dem Anspruch von Standardwerken wird es übersichtlicher. Den Reigen neuzeitlicher Darstellungen eröffnet Piero Gazzola 1963 mit seinem Werk Ponti Romani. Der Bauingenieur Colin O’Connor ordnet 1993 in seinem Buch „Roman Bridges“ auf eigens erstellten Karten die Straßennetze des Römischen Reiches und die dazugehörende erstaunlich große Zahl an Brücken und Viadukten systematisch und erleichtert den folgenden Autoren wie Horst Barrow die Fortführung der Arbeit.
Horst Barrow war als Bauingenieur weltweit mit großen Infrastrukturmaßnahmen befasst und frönte nach dem Renteneintritt voll und ganz seiner Passion: dem Straßen- und Brückenbau der Römer.Er starb 2010 und hinterließ ein wertvolles Vermächtnis, das Friedrich Ragette, der lange Zeit selbst in der Lehre von Architekturgeschichte tätig war, und der Verlag zum vorliegenden Werk vervollständigt haben.
Der Wert des Buches besteht vor allem im klaren und systematischen Ansatz, mit dem sich der Verfasser dem Thema nähert. Mit anschaulichen Zeichnungs- und reichhaltigem Fotomaterial gelingt es ihm, Fachleute wie interessierte Laien in den Bann zu ziehen. Er beschreibt und dokumentiert nur Beispiele, die er selbst besucht hat. An ihnen stellt er die Trassierung, die Einbindung in die Umgebung, die Gründung, Materialwahl und Konstruktion im Detail belegt und nachvollziehbar dar. Das Prinzip der Keilsteinbrücke über einem Halbkreisbogen lässt doch erstaunlich viele Varianten zu. Den Überresten der römischen Infrastruktur kann man nicht genug Aufmerksamkeit schenken, sind sie doch an vielen Stellen in ihrem Bestand gefährdet. Und lernen kann man von dieser pragma­tischen Technik der römischen Baumeister nach wie vor eine Menge.
Die Quellen sind sorgfältig nachgewiesen, die Bibliografie markiert das wissenschaftliche Umfeld, ein Glossar rundet das Werk ab. Kunsthistoriker erhalten mit dem vorliegenden Werk zudem festeren Boden unter den Füßen.
Fakten
Autor / Herausgeber Horst Barow, Friedrich Ragette (Hrsg.)
Verlag Edition Axel Menges, Stuttgart 2013
Zum Verlag
aus Bauwelt 47.2013
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