Bauwelt

5100 Skulpturen

Zentrales Skulpturendepot der SPSG in Potsdam

Text: Hamm, Oliver G., Berlin

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Die Skulpturen sind in das neue Zentrale Skulpturendepot „eingezogen“.
Foto: Marcus Ebener

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Die Skulpturen sind in das neue Zentrale Skulpturendepot „eingezogen“.

Foto: Marcus Ebener


5100 Skulpturen

Zentrales Skulpturendepot der SPSG in Potsdam

Text: Hamm, Oliver G., Berlin

Volker Staab Architekten war in den letzten Jahren gleich mehrfach im Auftrag der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) in Potsdam tätig. Bereits ab 2012 plante es das Wissenschafts- und Restaurierungszentrum am Rand des Parkes Sanssouci (Bauwelt 18.2017), in das ursprünglich auch das zentrale Depot der Stiftung hätte integriert werden sollen. Statt es dort auf mehrere Tiefgeschosse zu verteilen, wurde für das Depot eine andere, oberirdische Lösung auf dem Areal des ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerks nahe dem Hauptbahnhof gefunden. Auf dem südlichen, an die Friedrich-Engels-Straße angrenzenden Teilbereich konnte mit dem Zentralen Kunstgutdepot für die angewandte Kunst der Stiftung bereits 2018 ein erster Bauabschnitt abgeschlossen werden. Mit dem im September 2024 eingeweihten Zentralen Skulpturendepot ist das ambitionierte Bauvorhaben nun vollendet.
Das jüngste Bauwerk gewährleistet die Einlagerung von – bisher auf verschiedene, oft dafür dauerhaft ungeeignete Standorte verteilten – Skulpturen und Objekten der Keramischen Sammlungen unter optimalen klimatischen, konservatorischen und sicherheitstechnischen Bedingungen. Im südlichen Kopfbau des Skulpturendepots, hinter der Metallfassade, erstrecken sich die Lkw-Vorfahrt mit einem grazilen Vordach, ein Verpackungslager, die Haustechnik und ein großzügiges, aber schlichtes offenes Treppenhaus für die Depotmitarbeiter. Im Unterschied zum Kunstgutdepot ist das Skulpturendepot nicht öffentlich zugänglich. Die eigentlichen Depoträume werden durch graue Stahlbetonwände, -decken und -stützen, 75 Zentimeter messende geschliffene Stahlbetonböden (mit einer Tragkraft von 3000 Kilogramm pro Quadratmeter) sowie durch weiße metallische Skulp­turenpaletten, Schwerlastregale und Aufbewahrungsschränke geprägt. In der Keramischen Sammlung wurde ein grauer Kautschukboden verlegt, der verhindern soll, dass etwa ein Objekt aus Porzellan in tausend Teile zerspringt, falls es mal auf den Boden fällt. Auf insgesamt 3900 Quadratmetern sollen letztlich mehr als 5100 Skulpturen, aber auch kleinteilige fragile Fragmenten aus den Materialgruppen Naturstein, Kunststein, Metall und Gips sowie 6000 Objekte aus Porzellan, Fayence und Terrakotta Platz finden. Es wird einige Jahre dauern, bis die Depotflächen komplett gefüllt sein werden.
Trotz der hohen restauratorischen und sicherheitstechnischen Anforderungen kommt das als Lowtech-Gebäude konzipiert Skulpturendepot mit wenig Anlagentechnik aus. Die Gesamtkosten des Skulpturendepots belaufen sich auf 12,4 Millionen Euro. Ermöglicht wurde es durch das Sonderinvestitionsprogramm 2 für die preußischen Schlösser und Gärten, das der Bund gemeinsam mit den Ländern Brandenburg und Berlin zur Rettung bedeutender Denkmäler und Kulturgüter der Berliner und Potsdamer Kulturlandschaft bis 2030 aufgelegt hat, mit einem Gesamtvolumen von 400 Millionen Euro.

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