Betritt man die Halle 2 der Leipziger Messe, hört man die Ausstellenden, bevor man sie sieht: Da sägt, klopft und bohrt es. An den Messeständen werden Schieferziegel beschlagen, Holzkonstruktionen gebaut und sogar glühendes Metall geschmiedet. Wie eng Denkmalschutz mit einer langen Tradition des Handwerks zusammenhängt, könnte kaum eindrücklicher illustriert werden. Die „denkmal“ – Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung – feierte im November 2024 ihr 30. Jubiläum. Messen sind Orte, deren inhaltliche Dichte sich wie große Mosaike aus Themen und Begegnungen zusammen setzen. Im Zentrum der Halle stand ein 1:10 Modell einer marokkanischen „Kasbah“, einer traditionellen Festungsanlage aus Lehm. Marokko war Ehrengast der Messe, in deren Rahmen auch die Fachmesse Lehmbau ihr 20-jähriges Jubiläum feiert.

Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL) macht in einer Wanderausstellung auf die Ressource ausgedienter Industriebauten aufmerksam. Auf über zwanzig Tafeln wurden unterschiedlichste Industriedenkmäler auf ihre Potenziale für einen denkmalgerechten Umbau untersucht. Die Architektenkammer Sachsen gab Impulse für einen kreativen Umgang mit der Barrierefreiheit in Baudenkmälern. Sollte es aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich sein, einen Aufzug in das Gebäude zu integrieren, böten beispielsweise VR-Rundgänge eine Alternative, das Gebäude virtuell zu besuchen.

In den letzten dreißig Jahren hat sich der Umgang mit unserem Baubestand von einem Nischenthema zu einer zentralen Aufgabenstellung in der Architekturdebatte entwickelt. Was die einzelnen Steine des Messemosaiks der „denkmal“ zusammenhält, ist ein Bewusstsein dafür, dass in der Pflege des Bestands in Form von Sanierung, Restaurierung und Umnutzung, aber auch in Form von Sensibilisierung und Bildung der Schlüssel zu einer umweltfreundlicheren Zukunft liegt.