Recht auf Öffentlichen Raum
Ab 12. März zeigt die Akademie der Künste Berlin die Ausstellung DEMO:POLIS. Vorab stellen wir drei Fragen an Kurator Wilfried Wang
Text: Red.
Recht auf Öffentlichen Raum
Ab 12. März zeigt die Akademie der Künste Berlin die Ausstellung DEMO:POLIS. Vorab stellen wir drei Fragen an Kurator Wilfried Wang
Text: Red.
Nach Ausstellungen zum Verhältnis Stadt – Landschaft (2010) und Stadt – Kultur (2013), widmet sich DEMO:POLIS dem Verhältnis Stadt – Gesellschaft. Worum geht es genau?
Wilfried Wang Der Öffentliche Raum ist überall auf der Welt zum Lackmustest der Existenz ziviler und zivilisatorischer Errungenschaften geworden, im real-physischen Raum wie auch im Internet: Kann man sich zu jeder Zeit im Öffentlichen Raum in Sicherheit und Freiheit bewegen? Kann man seine Meinung allein oder mit anderen ohne Angst vor Repressalien frei äußern? Wenn der Öffentliche Raum der Öffentlichkeit gehört, warum wird er von der Politik und von der Verwaltung so leichtfertig an Einzelinteressenten veräußert? Ist die zusammenhängende Gestaltung des Öffentlichen Raums in allen seinen Teilen auf hohem qualitativen Niveau heute noch möglich? Und zwar so, dass alle Teile sich nicht in den Vordergrund stellen, sondern dem Leben einen präzisen Rahmen geben?
Warum widmet sich die Akademie der Künste gerade jetzt diesem Thema?
Der Öffentliche Raum ist seit einigen Jahren zum Ort der Auseinandersetzung unterschiedlicher Ideologien geworden. Neoliberale Politiker benutzen ihn einerseits zur Verbreitung privater, kommerzieller Interessen und andererseits zur grenzenlosen Überwachung aller Menschen. Verkehrsplaner besitzen seit Jahren die Deutungshoheit über den Öffentlichen Raum, aber eine ansprechende Gestaltung ist daraus nicht erwachsen. Landschaftsarchitekten und Architekten, in Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen, haben in einigen wenigen Fällen gezeigt, wie es auch anders, besser gehen kann.
Anhand welcher Beispiele wird der Diskurs in der Ausstellung geführt?
Es wird ein breites Spektrum kritischer Eingriffe gezeigt: von Kunstaktionen (Hans Haacke: Gift Horse; Wermke/Leinkauf: White American Flags) über Platzgestaltungen (Fosters Trafalgar Square; Lacaton & Vassals Place Leon Aucoc) und neue Parks (Michael Van Valkenburgs Brooklyn Bridge Park) bis zu Bottom-up Initiativen in Wohnsiedlungen in Mexiko Stadt (Rozana Montiel), Nachnutzungen von Spekulationsbrachen (El Campo de Cebada, Madrid) und der Eroberung von Freiflächen wie dem Tempelhofer Feld.
Informationen zur Ausstellung: DEMO:POLIS
Informationen zur Ausstellung: DEMO:POLIS
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